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Ein Besuch in Stalingrad - Wolgograd im Februar und Mai 2024 (Ein Reisebericht von Lothar Schlüter)

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Ein Besuch in Stalingrad - Wolgograd

(Ein Reisebericht von Lothar Schlüter)

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Eine kurze Vorbemerkung ...

Vielen Menschen aus der DDR ist die Gesellschaft für Deutsch-sowjetische Freundschaft (DSF) noch gut in Erinnerung. Die Gesellschaft zählte in der DDR über 6,2 Millionen Mitglieder. Für mich wurde die deutsch-sowjetische Freundschaft in der DDR und danach zu einer Herzenssache. Nachfolgend eine bildlich dargestellte Entwicklung.

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Mit dem Ende der DDR verlor die Gesellschaft für Deutsch-sowjetische Freundschaft in der neuen bundesdeutschen Gesellschaft an gesellschaftlicher Akzeptanz. Viele DDR Bürger verabschiedeten sich aus der Mitgliedschaft. Es gab aber auch engagierte Menschen die den völkerverbindenden und solidarischen Gedanken der Zusammenarbeit zwischen der noch existierenden Sowjetunion und der neuen Bundesrepublik Deutschland nicht über Bord oder auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgen wollten. Viele Bezirksverbände der DSF gründeten sich als Freundschaftsgesellschaften neu. So auch der Berliner Bezirksverband der sich im neuen Verein "Berliner Freunde der Völker Russlands e. V." (bfdvr) sich neu konstituierte. Er setzte die Traditionen der Gesellschaft für Deutsch-sowjetischen Freundschaft fort. Es bestand und besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Botschaft der Russischen Föderation in der BRD sowie mit dem Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur im Herzen Berlins. Aus diesem Verein ging die "Gesellschaft für deutsch-russische Freundschaft e. V." hervor. Ich war über viele Jahre Sympathisant und dann Mitglied dieses Vereins geworden. Da ich einen aktiven Beitrag gegen die krankhafte Russophobie in dieser Gesellschaft leisten wollte, beteilige ich mich engagiert am Vereinsleben. Damit ergab sich für mich auch die Situation an den Reiseaktivitäten des Vereines teilzunehmen. So ergab sich die Situation im Januar 2024, als eine Einladung von der Stadtverwaltung Wolgograd mich erreichte, um über den Zeitraum vom 31.01.2024 bis zum 07.02.2024 als Gast in Wolgograd/Stalingrad an den Feierlichkeiten zum Tag der Kapitulation der 6. Deutschen Armee unter der Führung des Generalfeldmarschalls Paulus teilzunehmen. Russische Geschichtsschreibung will es so, dass die Stadt Wolgograd an diesen Tagen wieder ihren Namen Stalingrad trägt. Für die dort lebenden Menschen ein feierliches Ereignis, stellte doch der Sieg in Stalingrad eine Wende im Großen Vaterländischen Krieges dar. Bei den sowjetischen Menschen reifte die Erkenntnis, dass man die Deutschen besiegen konnte. Soweit vielleicht zur Einstimmung zu meinem Reisebericht. 

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Unsere Anreise ... 

Nachdem alle organisatorischen Aktivitäten wie Visa, Auslandsreisekrankenversicherung, Fahrkarten für die Zug- und Busfahrt sowie die Flugtickets gebucht waren, starteten Torsten und ich mit dem Zug vom Berliner Hauptbahnhof mit einem polnischen ICE. Bereits hinter Frankfurt (Oder) zeichnete sich ab, dass wir mit Verspätung an unserem Umsteigebahnhof in Polen / Poznan ankommen werden. Unser Problem bestand darin, dass wir nur 7 Minuten Zeit zum umsteigen hatten. Wir kannten da noch nicht den Service der polnischen Eisenbahn. Bei der Fahrscheinkontrolle sprachen wir den Zugbegleiter daraufhin an. Seine Reaktion war, er telefonierte mit dem Lok-Führer und mit dem Bahnhof in Poznan und gab uns zu verstehen, dass unser Anschlusszug so lange warten wird, bis wir in Poznan angekommen sind. Und es klappte letztendlich. Am späten Nachmittag kamen wir in Gdansk an und fanden Zeit für einen kleinen Imbiss, bevor wir gegen 18:00 Uhr in den Reisebus einstiegen, der uns nach Kaliningrad bringen sollte. Es sind russische Busunternehmen, welche diesen Transfer anbieten und täglich mit bis zu 4 Fahrten von Kaliningrad nach Gdansk und umgekehrt unterwegs sind. Da zeitlich alles gut lief, machten wir Pläne für den Abend in Kaliningrad. 

Was wir nicht kalkuliert hatten, war das Procedere in der Grenzabfertigung auf polnischer Seite. Wir waren nur 9 Personen im Bus, was die 3 Stunden Abfertigungszeit ein wenig merkwürdig erscheinen läßt. So schmolz unsere Kalkulation für den Abend langsam dahin. Wir empfanden es als Unwürdig wie russische Bürger Erkennungsdienstlich von polnischen Grenzbeamten erfasst worden sind. Torsten und ich waren die einzigsten Deutschen und man blätterte in unseren Pässen wie zur persönlichen Unterhaltung. Zwischenzeitlich setzte auch starker Schneefall ein, so dass unser Busfahrer zu besonderer Umsicht angehalten war. Gegen 22:00 Uhr erreichten wir Kaliningrad und waren auch sehr schnell im Hotel "BALTSCHIK". Im bereits geschlossenen Hotel Restaurant bekamen wir trotz Feierabends doch noch Flaschenbier. Wir berichteten, dass wir aus Berlin kommend auf dem Weg nach Wolgograd wären. So kamen wir auch gleich in ein etwas längeres Gespräch. Groß zechen war ohnehin nicht angesagt, da wir am Folgetag gegen 08:00 Uhr auf dem Flughafen Kaliningrads zum Einschecken vor Ort sein mußten. Gegen 09:00 Uhr hoben wir mit der Fluggesellschaft AEROFLOT nach Moskau ab. Von der Stadt Kaliningrad habe so gut wie nichts mitbekommen. Wir waren zu später Stunde angekommen und zu früher Stunde wieder abgereist. Das Wetter war nicht berauschend, da der Schneefall in Regen überging, was für unseren Taxifahrer kein Grund war, den Fuß auf dem Gaspedal etwas behutsamer zu betätigen. Beim Transfer vom Hotel zum Flughafen waren 160 km/h auf der Stadtautobahn kein Problem.

In Moskau kamen wir bei Regen und Schnee an. Wir landeten gegen 13:00 Uhr in Scheremedjewo und ordneten uns in den Publikumsverkehr ein. Ich wollte kurz eine Raucherzone aufsuchen und Torsten hatte Durst auf ein Bier. So ergab sich ein Gespräch mit zwei Flugreisenden die in Irkutzk zu Hause sind und auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte in Murmansk waren. Nach 3 Halbeliter habe ich aufgehört, da ich während des nächsten Fluges ich mich keinen Pendelverkehr zu den Toiletten aussetzen wollte. Der Flug von Moskau nach Wolgograd ebenfalls mit der russischen Fluggesellschaft AEROFLOT verlief normal und das gereichte Essen während des Fluges schmeckte besonders. Hier möchte ich den guten Bordservice bei AEROFLOT würdigen. Sie müssen keinen internationalen Vergleich scheuen. Wir flogen auf Innlandsflügen mit einem sehr hohen Standard. Überrascht wurden wir beim Einstieg, da uns die Flugbegleiterin auf Deutsch begrüßte und es während des Fluges so beibehielt. Wir landeten in Wolgograd bei leichten Schneefall und frostigen Temperaturen. Wir wurden sehr herzlich von Alexander Alexandrovitsch von der Stadtverwaltung Wolgograds und unserem Fahrer Sergej Willkommen geheißen. Mit unserem Fahrer Sergej hatte ich sofort einen Partner, wenn es um eine Rauchpause ging. Die offizielle Begrüßen fand dann anschließend im Hotel statt.

Unser Besuchsprogramm begann ... 

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Das Besuchsprogramm führte uns am ersten Tag vormittags in die Dorfgemeinde nach Sarepta. Wir befanden uns auf dem Siedlungsgebiet der Wolgadeutschen. Ein Rundgang durch das Gemeindemuseum vermittelte uns die Entstehung und Entwicklung dieser Region sehr anschaulich. Besondere Eindrücke hinterließ bei uns die geschichtliche Darstellung der Senfproduktion. Wir erfuhren, das Sarepta der Hauptproduzent von Senf in der Russischen Föderation ist. Im Gespräch mit unseren Gastgebern wagte ich den Vergleich mit unserem Senf aus Bautzen und kündigte an, wenn wir im Mai wieder in Wolgograd sind, eine Senfprobe aus Bautzen dabei zu haben. In der Dorfkirche ergab sich für uns die nächste überraschende Geschichte. Unsere Betreuerin aus der Gemeinde berichtete voller Stolz, dass es Deutsche waren, die der Kirchgemeinde bei der Wiederbeschaffung der Orgel für die Dorfkirche behilflich waren. Diese Deutsche auch den Transport der Orgel von Kassel nach Wolgograd organisierten sowie den Einbau der Orgel begleiteten. In meiner Gedankenwelt rief jemand Achtung! Ich konnte mich in diesem Moment daran erinnern, dass mir ein guter Freund erzählte, dass er einen Orgeltransport nach Wolgograd begleitete und als Dolmetscher während dieser Aktion tätig war. Ich fragte also nach den Namen und bekam die Antwort, dass es sich um "Kroschka" handele. Damit war sofort klar, dass es mein guter Freund aus Cottbus war. Bei einem Tee und Gebäck aus der Region vertieften wir unseren Gedankenaustausch. Wir versprachen im Mai zum Tag des Sieges wieder zu kommen und "Kroschka" mitzubringen. Mir war klar, dass ich "Kroschka" eine Riesenfreude machen würde, wenn er die Gelegenheit bekäme seine russischen Batterien wieder aufzuladen.

    Visite auf dem Mamajew Kurgan

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Beim Besuch des Mamajew Kurgan war ich von der Größe der Anlage beeindruckt. Das Wetter meinte es nicht gut mit uns. Es gab ausreichend Eisregen mit Glättegefahr. Sergej von der Stadtverwaltung ordnete Kopfbedeckung für uns an und machte auf die Widrigkeiten des Wetters immer wieder aufmerksam. Mit einiger Sorge betrachtete ich den Treppenaufstieg. Meine gesundheitlichen Probleme und den damit verbundenen Einschränkungen wurden mir sofort bewußt. Es galt über 200 Treppenstufen zu absolvieren bis das erste Plateau erreicht ist. Da wir keinen Zeitdruck hatten, wurde meine Leistungsfähigkeit für das Tempo während des Besuches zum Maßstab. Ich hatte immer gedacht, dass der Mamajew Kurgan am Rande der Stadt Wolgograd liegen würde. Wir erfuhren, dass die Stadt Wolgograd sich über 95 Kilometer an den Ufern der Wolga in die Länge zieht und der Mamajew Kurgan mit der Mutter Heimat sich fast in der Mitte der Stadt befinden würde. Als wir an der ewigen Flamme standen mußte ich an eine Erzählung denken, welche ich beim Besuch der Sowjetunion von unserer Betreuerin hörte. Sie erklärte uns den Zusammenhang des Ehrenmals der Mutter Heimat mit dem in Berlin-Treptow stehenden Sowjetsoldaten. In Stalingrad ruft die Mutter Heimat das sowjetische Volk zu den Waffen. Ihr Schwert ist gegen Westen gerichtet und der linke Arm fordert aus östlicher Richtung aufzustehen. Der Soldat in Berlin-Treptow zeigt die erfolgreiche Siegerposition mit dem Kind auf dem Arm und das Schwert, welches das Hackenkreuz zerschmettert hat. Wir legten Blumen nieder und verneigten uns vor der ewigen Flamme. Anschließend fand die Wachablösung der Ehrenposten statt. Sergej unser Begleiter fragte uns, ob wir das Musikstück kennen, welches dort in der Dauerschleife erklang. Da ich ein Freund von klassischer Musik bin, war es für mich kein allzu großes Problem ihm die richtige Antwort zu geben. Es sind Schuhmanns "Träumereien". Man spürte die große Ehrfurcht mit der die gerade Anwesenden sich auf diesem Areal bewegten. Unsere Dolmetscherin Sonja und der junge Geschichtsstudent Andrej gaben sich sehr große Mühe uns gut zu betreuen.

Ein kurzer Besuch in der pädagogischen Universität von Wolgograd mit Bericht im Fernsehen

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Nach unserer Visite auf dem Mamajew Kurgan gab es eine kurzfristige Änderung im Programm. Wir fuhren zügig zum Hotel und machten uns wie man auf deutsch sagt "Landfein", um anschließend zur Pädagogischen Universität in Wolgograd zu fahren. Auf dem Weg dorthin erklärte uns Alexander, dass dort eine internationale Konferenz zum Thema "Multipolarität - eine neue Weltordnung im Entstehen" stattfindet und wir als Deutsche eingeladen worden sind. Wir waren bei unserer Ankunft beeindruckt, da der Rektor der Universität uns persönlich begrüßte und uns bat für ein Interview verfügbar zu sein. Dieser Einladung sind wir sehr gerne nachgekommen. Nach 2 Stunden intensiver Debatte hieß es für uns wieder zurück ins Hotel, damit wir uns für den nächsten Höhepunkt vorbereiten konnten. 

Besuch beim "Russischen Friedensfonds - Region Wolgograd"

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Wir wurden sehr herzlich begrüßt! In einer aufgeschlossenen und freundschaftlichen Runde tauschten wir unsere Standpunkte aus. Da mein Reisepartner dort schon bekannt war, war es an meiner Person mich vorzustellen und Fragen von russischer Seite zu beantworten. Im Fazit konnte ich feststellen, dass unsere russischen Gesprächspartner enttäuscht von der Haltung der BRD und der amtierenden Bundesregierung waren und sind. Man hatte mehr Souveränität bei außenpolitischen Entscheidungen erwartet. Torsten und mir wurde gedankt, dass wir den Mut aufbrachten der Einladung der Stadt Wolgograd zu folgten und uns Gesprächsbereit gezeigt haben. Eine weitere Gesprächsrunde wurde kurzfristig ins Programm aufgenommen, um noch eine Vereinbarung zu unterzeichnen. Damit war unser Tagesprogramm beendet. Auf dem Weg ins Hotel informierte uns Katja (unsere Betreuerin von der Stadtverwaltung), dass wir noch ein gemeinsames Abendessen noch vor uns hätten. 

Das Panorama-Museum von Stalingrad/Wolgograd

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Wir erlebten einen frostigen Wintertag. In der Nacht hatte es etwas geschneit und die Temperatur am Morgen lag bei - 10°C. Es schien die Sonne und Katja bestand darauf uns mit der Wolga fotografieren zu wollen. Das Panorama-Museum befindet sich direkt am Ufer der Wolga und dort sind immer größere Reise- und Menschengruppen präsent. Die Ausstellung ist beeindruckend. Uns fielen mehrere Gruppen auf, die unter ihrer zivilen Oberbekleidung Uniformen trugen. Es waren teilweise russische Uniformen aber auch deutsche Wehrmachts-Uniformen darunter. Wir sprachen einige von ihnen an und erlebten eine sehr freundliche Kontaktaufnahme. Uns wurde im Gespräch erklärt, dass es jährlich ein Spektakel (Theater-Aufführung) in verschiedenen Stadtteilen Wolgograds geben würde, wo Ereignisse aus dem Großen Vaterländischen Krieg bei der Verteidigung Stalingrads nachgestellt werden. Man bedankte sich bei uns, dass wir als Deutsche in Stalingrad/Wolgograd zu Gast sind und uns an den Ehrungen für die gefallenen Rotarmisten und Sowjetbürger beteiligten. Für mich wurde der Aufstieg mit über 160 Treppenstufen zum Panorama mal wieder ein kleiner Härtetest. Katja zeigte nicht nur Verständnis, sondern wirkte auch als Motivator. Sergej fuhr uns nach dieser Visite in ein Schokoladen-Palast. Soviel Schokolade in den unterschiedlichsten Variationen hatte ich bisher noch nicht gesehen. Im Ergebnis gingen wir beide mit über 2,5 kg Schokolade (jeder) aus dem Schokopalast. Katja und Sergej hatten wir natürlich auch bedacht. Und man muss es abschließend erwähnen, die Verkaufspreise lagen für fast alle Einzelstücke unter 2,00 €.

Ein Theaterbesuch 

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Dieser Theaterabend erinnerte mich an Besuche meiner Familie in die Sowjetunion. Wir hatten zwei Theaterbesuche in Moskau erlebt, wo wir Tschaikowskis Ballett "Schwanensee" einmal im Kreml-Palast und einmal im Bolschoi-Theater gesehen hatten. Es waren für uns kulturelle Höhepunkte, welche bleibende Eindrücke hinterließen. Uns begleiteten unsere Betreuerin Katja und Larisa an diesen Abend. Es wurde eine Liebenskomödie gezeigt, welche ihren Anfang in den Kämpfen von Sewastopol während des Großen Vaterländischen Krieges ihren Anfang nahm und bis in die Nachkriegszeit hineinreichte. Unsere Kenntnisse der russischen Sprache waren gefordert. Mir halfen Larisa und Katja. Den Abend beendeten wir mit dem Besuch eines Wein-Restaurants. 

Eine neue Gedenkkultur hielt Einzug 

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Nun stand unser letzter Programmpunkt auf der Tagesordnung. Wir fuhren mit Katja und Sergey zu den Soldatenfriedhöfen außerhalb der Stadt. Vorher organisierten wir noch rote Nelken und dann konnte es losgehen. Das Wetter spielte auch etwas mit. Es hatte aufgehört zu regnen, trotzdem pfiff uns ein eiskalter Wind entgegen. Die Fahrt dauerte fast 2 Stunden. Wir hatten uns in die Weiten der Steppenlandschaft begeben. Wir ehrten zu Beginn den sowjetisch-russischen Teil des Soldatenfriedhofes und man sah noch die frischen Kränze und Blumengebinde die am Tag des Sieges dort abgelegt wurden. Dann mussten wir fast 1 Kilometer zu Fuß zurücklegen, um die neugestalteten Grabanlagen für die deutschen Wehrmachtssoldaten zu besuchen. Wir sahen die neu aufgestellten Steinquader mit den deutschen Namen. In mir arbeitete es! Es waren Deutsche, welche Tod und Vernichtung bis hierher getragen hatten und jetzt baut man ihnen noch Stätten des Gedenkens. Katja und Sergey erzählten mir, dass sie es als großherzige Geste der Sowjetunion sowie der russischen Menschen insgesamt betrachten, dass im Rahmen der Kriegsgräberfürsorge ein Gedenken für alle Toden eingerichtet wird. Man sieht im weiten Gelände, dass immer noch nach Toten gesucht wird. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir wieder zurück in die Stadt und nutzten die noch verbliebene Freizeit zu einem Spaziergang auf der Straße der Helden mit einer beeindruckenden Architektur. 

Unsere letzten Stunden in Stalingrad - Wolgograd

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Höhepunkt des Abends wurde ein gemeinsames Essen mit Vertretern der Stadtverwaltung. Tatjana, Larisa, Michail Wossilovitsch und Alexander Alexandrovitsch waren unserer Einladung gefolgt. Bei einem guten Essen mit gepflegten Getränken tauschten wir unsere Eindrücke aus und schmiedeten bereits Pläne für den nächsten Besuch im Monat Mai anläßlich des Tages des Sieges. 

Für das kommende Jahr 2025 stehen bereits Höhepunkte wie der 80. Jahrestag des Tages der Befreiung sowie der 80. Jahrestag des Tag des Sieges. Überlegungen zu weiteren Reiseaktivitäten werden bereits diskutiert.

Unsere Reise im Mai 2024 zum Tag des Sieges nach Wolgograd

Stalingrad

 

Unsere Hinfahrt begann am 06. Mai 2024 vom Berliner Hauptbahnhof. Dieses mal erlebten wir keine besonderen Geschichten. Uns viel aber auf, dass die Züge voll besetzt unterwegs waren. Wir erlebten polnische Reisekultur pur. Fast alle entfalteten sich in ihrem Sitzbereich mit mitgebrachten Esswaren u. a. Reiseutensilien. Was noch als Besonderheit zu erwähnen ist, die Züge werden mit einen Platzkartenservice betrieben, so dass es angebracht ist, sich vor Fahrtantritt eine Platzkarte zu sichern. Ansonsten kann es passieren das man die gesamte Strecke steht. Hier war auffällig das junge Reisende ältere Menschen von ihren reservierten Plätzen aufstehen ließen. In Berlin waren wir bei zaghaften Frühlingstemperaturen aufgebrochen und erlebten bei der Ankunft in Gdansk einen Wetterumbruch. Es fing an zu regnen und die Temperaturen wurden kühler. Als wir den Bus bestiegen wurde uns bewusst, dass wir ganze 5 Passagiere waren. Wir begannen wieder Pläne für den Abend im Hotel in Kaliningrad zu diskutieren. Leider hatten wir ein junges russisches Pärchen mit 6 riesigen Koffern mit an Bord. An der Grenze angekommen, mussten wir in der Abfertigung mehr als nur Geduld aufbringen. Letztendlich kamen wir zu mitternächtlichen Zeit in Kaliningrad an. Gegen 01:00 Uhr waren wir dann auf den Zimmern. Die Nachtruhe war dadurch etwas kurz ausgefallen. Da wir um 07:00 Uhr wieder in Richtung Flughafen aufbrechen mussten, haben wir entschieden auf dem Flughafen ausgiebig zu frühstücken. Was wir dann auch taten! Die nachfolgenden Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck von dieser Reiseaktivität.   

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 ... unsere Ankunft am 07.05.2024 nachmittags in Wolgograd ...

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Wir wurden mit frühsommerlichen Temperaturen (+ 25°C) und einen strahlend blauen Himmel begrüßt. Unser Empfangskomitee Torsten, Larisa, Ljudmilla und Sergey klärten uns aber gleich zur Großwetterlage auf. Wir wurden mit der Nachricht konfrontiert, dass die Temperaturen mit der kommenden Nacht in den Keller gehen. Wie weit in den Keller ist mit den nachfolgenden Bildern gut zu sehen.

Der 08. Mai der Tag der Befreiung

Für uns begann dieser Ausflug mit einem längeren Besuch der Gemeinde Sarepta. Wir hatten eine große Überraschung mit Wolfgang dabei und wir alle waren gespannt wie sich das Wiedersehen nach so vielen Jahren gestaltet. Nach unserer Ankunft legten wir Blumen am Ehrenmal im Zentrum der Gemeinde nieder. Mit einer Führung durch den Ortskern und dem Gemeindemuseum bewegten wir uns langsam auf unseren Höhepunkt zu, das Treffen in und mit Vertretern der Kirchgemeinde. Die nachfolgenden Bilder sprechen nach meiner Meinung für sich.

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Wir bedankten uns für die herzliche Gastfreundschaft und fuhren mit guten Gefühlen zurück ins Hotel. Ich hatte mich gefreut, dass ich an unseren gemachten Versprechen beim Besuch im Februar anknüpfen konnte. Ich hatte Senf aus Bautzen dabei, den ich zum probieren den Vertretern der Gemeinde übergab. Svetlana hat mir geschrieben, dass sie die Qualität für "sehr gut" beurteilen. Spricht für die gute Senfqualität aus Bautzen.

Ein Wiedersehen mit dem Runden-Tisch an der Uni in Wolgograd 

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In der Diskussionsrunde vertrat uns als deutsche Delegation Wolfgang. Er sprach auf russisch und beeindruckte damit die Teilnehmer. Torsten stand für ein Interview für das russische Fernsehen zur Verfügung. RT-deutsch war ebenfalls anwesend und berichtete.

Treffen mit dem "Russischen Friedensfonds - Region Wolgograd"

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Ich habe mich über dieses Wiedersehen sehr gefreut. Juri stellte mir die 94jährige Irina aus St. Petersburg vor, die voller Freude und Herzlichkeit mich begrüßte. Sie erzählte, dass sie als Kind die Leningrader Blockade erlebte. Ich schämte mich mal wieder ein "Deutscher" zu sein. Trotzdem haben wir in einer sehr herzlichen Atmosphäre Gespräche geführt und ich durfte uns im Gästebuch verewigen.

Der 09. Mai der Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg

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Der Tag begann schon sehr feierlich im Hotel. Das Hotel war ausgebucht und damit der Speisesaal auch komplett überfüllt. Alle Gäste trugen feierliche Kleidung und es herrschte eine feierliche Stimmung. Wir fielen als "Deutsche" nicht auf. Das sollte aber noch kommen! Wir besuchten die Militärparade im Herzen Wolgograds, welche mit den legendär gewordenen Panzer T-34 eröffnet wurde. Die paradierenden Einheiten konnte man im Anschluss kennenlernen. Wir waren überrascht, als uns Kursantinnen der Polizeiakademie spontan Blumen überreichten und uns zu den Feierlichkeiten willkommen hießen. Die nächste Überraschung erlebten wir während des Besuches auf dem Mamajew-Kurgan, als wir ebenfalls spontan von vielen russischen Menschen als "Deutsche" an diesem Ort begrüßt worden sind. Sogar Besucher aus Wladiwostock waren anwesend. Wolfgang konnte sich ihrer besonderen Aufmerksamkeit erfreuen. Am Ende dieser Visite lernten wir ein junges Paar kennen, die uns berichteten, dass der Ehemann in der DDR stationiert war und mit der Rückführung nach Russland er einen GAS-69 mitnehmen konnte. Das Ergebnis hat er ganz stolz präsentiert. 

Es war Feiertag und wir hatten Zeit für einen Spaziergang in der Stadt

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Wir nutzten die Freizeit für einen Spaziergang am Ufer der Wolga und durch die Stadt. Die Uferpromenade ist einfach ein Erlebnis und was mir schon zu Sowjetzeiten auffiel, es macht alles einen gepflegten Eindruck. Man findet keinen herumliegenden Wohlstandsmüll, der in der westlichen Welt zur Normalität gehört. Die Restaurant-Kultur läßt sich auch nicht mehr mit den Sowjetzeiten vergleichen. Die Russische Föderation kann jeden internationalen Vergleich standhalten, wenn es um Vergleiche mit der westlichen Welt geht. Das Russland "ruinieren zu wollen" wie es von Frau Baerbock formuliert wurde, erhält hier den Gegenbeweis. In diesen Zusammenhang muss man sich immer wieder "schämen ein Deutscher" zu sein.

Abschiedsessen 

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Unser Abschiedsessen sollte zu einem Höhepunkt der russischen Gastronomie werden. Wir haben alle typisch russische Gerichte ausgewählt. Der erste Höhepunkt war die ausgewählte Vorspeise eine Fischplatte nach russischer Art. Ich hatte das 1. Mal Flusskrebse gegessen. Optisch und geschmacklich super, aber das bischen Krebsfleisch im Verhältnis zum Abfall läßt bei mir die Frage nach der Sinnhaftigkeit aufkommen. Rundherum wurden wir gastronomisch sehr gut betreut. Die Wodkaflasche haben wir nicht abgelichtet, dafür aber das Bier. Ich denke, die russischen Brauereien müssen sich nicht verstecken und preislich können sie der westlichen Welt den Stinkefinger zeigen. Ich habe in Wolgograd für ein Bier 0,5 l ca. 200 bis 220 Rubel bezahlt. Das sind umgerechnet ca. 2,00 €. Davon träumt man hier in der westlichen Welt nur noch.

Fazit - Zusammenfassung

Ich habe eine Weile überlegt, noch eine Zusammenfassung zu formulieren. Eingangs hatte ich bemerkt, dass ich etwas gegen die krankhafte Russophobie in dieser Gesellschaft tun möchte. Für mich persönlich ist es erschreckend feststellen zu müssen, dass es in der bundesdeutschen Gesellschaft eine übergroße Mehrheit und Bereitschaft dafür gibt, wieder gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Wenn bundesdeutsche Politiker von „Zeitenwende“, von Russland „zu ruinieren“ oder von „Kriegstüchtigkeit“ faseln, dann frage ich mich immer, in was für ein Land lebe ich jetzt. In der DDR war es üblich wenn man staatliche Funktionen in der Gesellschaft übernehmen wollte, dann musste man einen Qualifikationsnachweis bzw. persönliche Kompetenz vorweisen und damit seine Eignung nachweisen. Diese Anforderungskriterien scheinen im heutigen Parlamentarismus nicht mehr zu gelten. Ich bezeichne mich gern als Kind der DDR. Sie war mir immer Heimat mit allen ihr innewohnenden Widersprüchen im Positiven wie auch Negativen. Ich bin in diesen Staat geboren und aufgewachsen. Mein Elternhaus, die Freunde und Bekannten meiner Eltern waren konsequente Antifaschisten. Sie hatten in unterschiedliche Formen im Widerstand gegen das Naziregime in Deutschland gestanden. Durch diese Menschen bin ich geprägt worden und habe politisch Denken gelernt. Meine Entscheidung, der DDR als Offizier in den bewaffneten Organen zu dienen, war dann nur noch eine logische Konsequenz. Damit ergaben sich auch Arbeitskontakte mit sowjetischen Waffenbrüdern. Die Anwesenheit sowjetischer Soldaten in der DDR war für mich bereits als Kind und Jugendlicher eine Normalität, die keiner zusätzlichen Erklärung bedurfte. Sie, die sowjetischen Soldaten, waren unsere Befreier vom Faschismus und mit ihrer Anwesenheit die Garanten für den Frieden. Diese Haltung von mir ist nie ins Wanken geraten. Man kann die militärische Sonderoperation der RF in der Ukraine verurteilen, man sollte aber auch darüber nachdenken, dass es eine Vorgeschichte gab. Ich will diese hier nicht noch einmal darstellen. Dazu gibt es bereits überzeugende Publikationen, die für jeden frei zugänglich sind. Damit meine ich nicht die Mainstreammedien der westlichen Welt. Zurück zu meinem Hobby und dem politischen Weltgeschehen. Natürlich benutze ich mein Hobby auch dafür Haltungen sichtbar zu machen und auszudrücken. Am meisten freue ich mich über den Umstand, dass es russische Museen sind, die Interesse an meiner Modellbau-Sammlung zeigen. Ich hatte 2019 den Kontakt zum Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin gesucht bzw. hergestellt. Ziel war es Räumlichkeiten für Dauerausstellungen zu erschließen. Leider kam dann Corona dazwischen. Im Juli hatte ich dann wieder Gelegenheit zu diesem Thema mit der Direktion des Hauses zu sprechen. In diesem Rahmen wurde dann der Hinweis gegeben, dass es auch russische Museen gibt, welche Interesse an solchen Themen und Exponaten hätten. Letztendlich meldete sich bei mir ein russisches Museum und im Ergebnis wird meine gesamte Modellsammlung einschließlich aller noch vorhandenen Kranich-Modellbögen in die Russische Föderation verbracht. Ich werde auf dieser Internetseite darüber berichten.

 

Quelle Bilder und Text     Stadtverwaltung Wolgograd / Torsten Rexin und Lothar Schlüter 

 

Berlin, 26.12.2024  Lothar Schlüter  

A. Schweitzer

Tagesschau

 

 

Für Interessierte habe ich noch einen Link:

https://gdrf.info/

Viel Freude!

 

 

 

 

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