Modellverzeichnis

TU-95 (TU-20 o.TU-126?) im Maßstab 1:100

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TU-95 ? (TU-20)

Modellbeschreibung:

Das Modell der TU-95 (TU-20/TU-126?) habe ich im Jahr 1992 gebaut. Der Modellbausatz stammt aus der ehemaligen DDR/VEB Plasticart Zschopau und wurde von mir nach Bildern nochmals im Jahr 2002 modifiziert. Der Modellbausatz war als TU-20 ausgewiesen und zeigt nicht die korrekte Wiedergabe der Tupolew-Flugzeuge dieser Generation. Vor allem die Buggestaltung mit der Luftbetankungssonde wies erhebliche Abweichungen auf und eine sehr mangelhafte Qualität. Eine Modellerweiterung hatte ich immer als Idee im Kopf. Da ich keinen neuen Modellbausatz der TU-95 erwerben wollte, entschied ich mich, nach den Vorlagen aus dem Buch des DDR-Militärverlages, das bereits gebaute Modell zu erweitern. Das Modell zeigt wahrscheinlich die TU-126 als A.W.A.C.S. Luftüberwachungssystem. Eine TU-95 Version mit entsprechenden Flugkörpern hätte sicherlich auch gut ausgesehen. Da aber die sowjetischen Luftstreitkräfte zur damaligen Zeit, die TU-126 als A.W.A.C.S Maschine testeten und auch zum Einsatz brachten, fand ich diese Idee zum Umbau reizvoller. Wie ich bereits ausführte, hatte ich schon seit längerem die Absicht die DRLO-Version von Tupolew zu bauen. Meine bis dahin vorliegenden Fotomaterialien ließen für mich den Schluß zu, dass es sich bei dieser Tupolewmaschine um eine Grundversion der TU-95 handelte. Dieses ist nach gegenwärtigen Erkenntnisstand falsch gewesen, da für die DRLO-Version die Grundversion der TU-114 ausgewählt wurde. Der Verweis bei Wikipedia auf die Probleme mit Interferenzen, wegen der großen Propellertriebwerke, ist inhaltlich und sachlich falsch. Die TU-126 wurde auf der Grundlage der Passagiervariante TU-114 konzipiert und gebaut. 

Da dieses Modell anfänglich nicht auf gesicherten Quellen basierte, entstand eine Modellversion, welche das Prinzip der anfänglichen sowjetischen DRLO-Flugzeuge zeigt. Und mehr nicht. Mein Modell ähnelt in einigen Bereichen wie den Tragflächen und Propellertriebwerken sowie dem Seiten- und Höhenruder der TU-126.  Es bleibt trotzdem für mich ein interessantes Flugzeug und Modell. Am Modell sind die Höhen- und Querruder beweglich gehalten und können somit mit Ruderausschlag gezeigt werden. Für den Umbau des Bug(Radom) habe ich Modelliermasse und Spachtel verwendet. Die Radarkonstruktion habe ich aus Karton gefertigt. Ich habe auch den kompletten Avionikbereich nach Bildvorlagen gestaltet. Die Typenbezeichnung TU-20 habe ich belassen, da es sich um einen Original-Modellbausatz handelt. Eine nochmalige Überarbeitung hatte ich 2010 vorgenommen und denke ein ordentlich umgebautes Modell präsentieren zu können. Dieser Modellbausatz erscheint zur Zeit häufig bei ebay-Auktionen und scheint keine große Nachfrage zu besitzen.

Nach aktueller Recherche konnte ich feststellen, dass vom Hersteller "Amodel" ein Modellbausatz von einer TU-126 sich im Angebot befindet. Er wird im Internet unter "www.zinnfigur.com" mit vielen anderen historisch interessanten Flugzeugtypen als Modellbausatz angeboten. Die Preiskalkulation von 358,50 € dürfte einige Modellbaufreunde mehr als Nachdenklich stimmen. Wie auf dem Titelbild zu sehen ist, handelt es sich bei der TU-126 um eine Tupolew, wo der Rumpf und die restliche Grundkonzeption der TU-114 mit entsprechenden Zusatzausrüstungen versehen. Also zeigt meine TU-20 im Bugbereich eine TU-95 und im restlichen eine TU-126 mit Abstriche.

 

Bildergalerie der Tu-95 (Tu-20 o. Tu-126?):

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  • TU-20.014
  • TU-20.015
  • TU-20.016
  • TU-20.017

(zum vergrößern anklicken)

 

(zum vergrößern des Bildes einfach draufklicken!)

Daten und Fakten:

Im Jahr 1958 erfolgte an das OKB von Andrej Tupolew die Aufgabenstellung zur Entwicklung eines weitreichenden flugzeuggestützten Aufklärungssystems (DRLO). Die anfängliche Forderung seitens des Militärs für die Grundstruktur des Flugzeuges die TU-95 zu verwenden, erwies sich in der Praxis als nicht realisierbar. Das entwickelte Früherkennungssystem "Liane" war entsprechend der Aufgabenstellung für die Früherkennung von Flugzeug- und Schiffszielen in einer Entfernung von 100 km bis 300 km ausgerichtet. Ebenso konnten in der Zielerfassung in niedrigen Höhen Zielobjekte im Umkreis von 20 km erfaßt werden. Die Reichweite für die Datenübertragung  vom Flugzeug bis zu den Gefechtsständen der Luftverteidigung sollte bei 2.000 km liegen.

Ab Januar 1960 erfolgte die Entwicklung der TU-126 (Projekt 126) auf der Basis der TU-114, welche sich selbst noch in der Erprobungsphase befand. Die Verwendung der TU-114 als Basis, ermöglichte schnelle Lösungen bei einer Reihe von bis dahin als nicht realisierbar erscheinenden Problemen. So z. B. die Unterbringung der Radarstation Liane, deren Wartungs- und Reparaturarbeiten während des Betriebes, einschließlich der Arbeitsmöglichkeiten für die Besatzung. Der äußere konstruktive Aufbau der TU-114 wurde für die TU-126 nur geringfügig verändert. Die eigentlichen Veränderungen ergaben sich im innern des Rumpfes. So wurde der Rumpf der TU-126 in sechs Sektionen aufgeteilt. Für die Bewaffnung der TU-126 nutzte man zwei ferngelenkte Bordkanonen AM-23, die Funkmeßstation Krypton und ein Funkmessvisier. Im Bereich der fünften Sektion befand sich auf dem oberen Teil des Rumpfes die Befestigung für die große Radarantenne mit ihrem drehbaren Teil. Zur Gewährleistung der Längsstabilität und -steuerbarkeit des Flugzeuges, befand sich am unteren Rumpfheck eine Stabilisierungsfläche (auch Falschkiel genannt) mit relativ großer Fläche. Die TU-126 sollte über eine hohe "Gefechtsstabilität", bezogen auf die in dieser Zeit vorhandenen Mittel zur Unterdrückung gegnerischer Radaremissionen verfügen. Sie konnte folglich nicht durch ballistische Flügelraketen mit einem passiven Leitsystem bekämpft werden, wie sie für stationäre Objekte gedacht waren. Auch Luft-Luft-Raketen stellten keine wirkliche Gefahr da, da sich die Abfangjäger vor Erreichen der Abschußentfernung orten ließen. Es war auch möglich, dass die TU-126 größere Flugzeugträgerverbände aufklärte, da sie sich dank ihrer relativ große Geschwindigkeit deckgestützten Abfangjägern zu entziehen vermochte.

Der Erstflug einer TU-126 erfolgte am 23. Januar 1962. Er wurde von einer Besatzung unter Leitung vom Testpiloten Iwan Suchomlin durchgeführt. Die erste Flugerprobungsetappe konnte recht zügig durchgeführt und abgeschlossen werden, da das Erprobungsprogramm der TU-114 im gleichen Zeitraum erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Im Zeitraum von 1965 bis 1967 wurden acht Serienmaschinen gebaut. Alle Serienmaschinen erhielten das von der TU-95 verwendete Luftbetankungssystem. Drei Maschinen (die Werk-Nr. 65M611, 66M613 und 66M621) wurden ohne Geräte für die funkelektronische Gegenwehr ausgeliefert und besaßen im Rumpfheck nur Abschußeinrichtungen für Täuschkörper. Die Maschinen mit der Werk-Nr. 65M612 und die 65M622 bis 65M625 erhielten einen verlängerten Rumpf und zusätzlich zu den Abwurfvorrichtungen für Täuschkörper den Komplex SPS-100 "Reseda" für funkelektronische Gegenwehr. Die Truppenzuführung erfolgte an die 67. Selbständige Staffel, welche in Siauliai in der Litauischen Sowjetrepublik stationiert war. Die TU-126 wurde in zwei Ketten mit jeweils vier Flugzeugen eingesetzt. Die neunte Maschine (1. Prototyp) flog außerhalb eines Kettenverbandes und wurde zur weiteren Erprobung aller technischen Neuerungen verwendet. Der Aufgabenbereich der TU-126 beinhaltete die Aufklärung und das Verfolgen von Zielen über der Ostsee, der Barentseeund nördlich von Nowaja Semlja. Auch die Westgrenze der UdSSR wurde bis zum Schwarzen Meer abgedeckt. 

Das Auftauchen der TU-126 als DRLO-Flugzeug sorgte bei der NATO anfänglich für eine große Überraschung, denn die damalige Sowjetunion präsentierte nicht nur einen neuen technologischen Stand in ihrer funkelektronischen Ausrüstung, sondern auch ein praktikabeles System, welches in der Luftverteidigung und in der Führung von Verbänden in der Luft neue strategische Möglichkeiten offerierte. Die strategische Entscheidung der NATO die Taktik ihrer Fliegerverbände zu verändern und mehr auf den maximalen Tiefflug zu orientieren, machte solche Systeme wie sie die TU-126 darstellten unwirksam und nicht mehr effizient. Deshalb war der anfängliche Nutzen der TU-126 in Frage gestellt, da die Radarsysteme nicht mehr den neuen Anforderungen von der Erfassung und Verfolgung von sehr sehr tief fliegenden Zielen entsprach. Damit war die TU-126 das erste DRLO-Flugzeug was in Serie gefertigt und im Truppendienst seine Einsatztauglichkeit nachgewiesen hatte.

Dreiseitenriss einer TU-126 aus der FLiEGER-REVUE extra Nr. 35:

TU-126TU-126

 

Technische Daten der TU-126

  • Einsatzkonzeption:    Flugzeuggestütztes Aufklärungssystem DRLO
  • Länge:    54,10 m
  • Spannweite:    51,10 m
  • Höhe: 15,50 m
  • Leermasse:    94.400 kg
  • Startmasse: maximal 171.000 kg
  • Triebwerk: Vier Kusnezow NK-12M (MV) Propellerturbinen mit je 15.000 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 650 bis 700 km/h in 9.000 m
  • Gipfelhöhe: 10.700 m
  • Reichweite: 10.000 km mit einer Nachbetankung
  • Bewaffnung: siehe Artikel
  • Besatzung:  Cockpitcrew + 12 Mann

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel TU-95 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Quelle Bilder und Text        "Bomber, Raketenträger, Seeflugzeuge", Karl-Heiz Eyermann, Deutscher Militärverlag Berlin 1969

Quelle Bilder und Text        "FLiEGER-REVUE extra" Ausgabe Nr. 35, "Russlands fliegende Radarschirme" von  ????

 

Der nachfolgende Link verweist auf ein YouTube Video - TU-95 mit neuen Außenstationen

https://www.youtube.com/watch?v=0g1QsZ_GVEA

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