Modellverzeichnis
TU-16K-10 im Maßstab 1:72
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- Zuletzt aktualisiert: Montag, 12. November 2018 19:42
- Veröffentlicht: Samstag, 03. Januar 2009 00:22
- Geschrieben von Lothar Schlüter
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Modellbeschreibung:
Das Modell der TU-16K-10 habe ich im Jahr 2005 gebaut und ist vom Hersteller Trumpeter. Es zeigt eine Variante als strategischer Raketenträger der sowjetischen/russischen Luftstreitkräfte. Der Modellbausatz hat eine gute Qualität und läßt den Bau eines tollen Standmodelles zu, da alle Zugänge zum Flugzeug im geöffneten Zustand gebaut werden können. Die Bewaffnung wurde von mir geringfügig verändert, da die Hauptversionen der TU-16 anfänglich ausnahmslos mit dem vom MiG-Konstruktionsbüro entwickelten Flugkörper KRM-1/KS-1 ausgestattet waren. Die im Bausatz enthaltenen Flugkörper BD-187 und Kh-15P gehören zum aktuellen Bestand in der Waffenkonfiguration dieser Tupolew-Flugzeuge. Über den Modellbauhersteller Amodel ist es mir gelungen, einen Bausatz von den Flugkörpern KRM-1/KS-1 zu erwerben. Diese Flugkörper bringe ich mit diesem Flugzeugmodell zur Ansicht.
Da die Einpassung des Flugkörpers BD-187 in den Bombenschacht am Modell nicht möglich ist (keine Standfähigkeit des Modelles mehr gewährleistet), kommt dieser nur gesondert mit zur Darstellung. Die TU-16 ist in mehreren Hauptversionen (ich glaube 3 Hauptversionen) entwickelt und gebaut worden. Das Modell zeigt eine Hauptversion, die sich äußerlich von den anderen Hauptversionen dadurch unterscheidet, dass das Radom ein anderes Aussehen bekam und die traditionelle Bugverglasung bei Tupolew verschwand. Dieser Flugzeugtyp hat mich in den 60ziger Jahren fasziniert und befindet sich derzeit in der Ausmusterung aus den aktiven Dienst. Sie werden durch Einführung der SU-34 in den Truppendienst ersetzt. Nach heutigem Erkenntnisstand wurden diese Tupolew-Flugzeuge (einschließlich die TU-22 und TU-22M) zur Bekämpfung von großen Seezielen wie Flugzeugträgern entwickelt. Die Antennengestaltung am Flugzeug ist ebenfalls interessant, weil von der Langdrahtantenne über an der vorderen Rumpfoberseite angebrachte andere Antennenversionen zu erkennen sind.
Eine Überarbeitung des Bombenschachtes für die korrekte Einpassung des Lenkflugkörpers BD-187 wird noch folgen.
Bildergalerie der TU-16K-10:
Fakten und Daten:
Die Tupolew Tu-16 (NATO-Codename: Badger) war einer der ersten einsatzfähigen strahlgetriebenen strategischen Bomber und flog zum ersten Mal am 27. April 1952 als Prototyp Typ 88/1 (Projekt "N"). Sie war der erste strategische Bomber der Sowjetunion. Die Tu-16 befindet sich aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit in Russland und China bis heute noch im Einsatz, auch wenn sie nur noch in China das Rückgrat der strategischen Bomberflotte darstellt.
Ende der 1940er-Jahre wurde in der Sowjetunion ein Nachfolger für die Tu-4 gesucht. Der neue Typ sollte in der Lage sein, bei einer Marschgeschwindigkeit von 800 km/h eine Bombenlast von mindestens 6000 kg 5000 km weit befördern können. Nachdem Tupolew zunächst versucht hatte, durch Modernisierung der Tu-4 zur Tu-85 zum Ziel zu kommen, wandte er sich einem kompletten Neuentwurf zu, so dass Anfang 1949 erste Forschungen für den schweren und schnellen Fernbomber Tu-88 begannen. Ein Hauptproblem bestand darin, die relativ großen Mikulin-Triebwerke unterzubringen, die nicht unter die Flügel passten. Es wurde letztendlich entschieden, sie beidseitig des Rumpfes anzuordnen, weshalb der Bombenschacht speziell umkonstruiert werden musste. Als die Tu-16 ab Ende 1953, nur ein Jahr nach dem Erstflug vom 27. April 1952, als strategischer, mittelschwerer Bomber bei den sowjetischen Luftstreitkräften in Dienst gestellt wurde, wies die Maschine eine für ihre Zeit bemerkenswerte Leistungsfähigkeit in Bezug auf Geschwindigkeit und Reichweite auf.
Erstmals öffentlich gezeigt wurde die Maschine am 20. Juli 1954 über dem Roten Platz in Moskau. Die Langstreckenfliegerkräfte der russischen Luftwaffe haben nach wie vor 175 Tu-16 im Einsatz. Obwohl ein beträchtlicher Teil davon heute als Luftbetankungs- bzw. Aufklärungsflugzeuge dient, sind immer noch viele „Badger-A“-Bomber mit frei fallenden konventionellen und nuklearen Waffen bestückt. Es gibt auch einige „Badger-L“-Flugzeuge, offenbar sind es mit einem neuen Bugradar aufgerüstete „Badger-A“-Varianten. Etwa 240 der 400 „Badger“ bei den Marine-Luftstreitkräften sind für Bodenangriffsaufgaben vorgesehen. Die chinesische Xian H-6, die eine Kopie der Tu-16 ist, ist auch das Rückgrat der strategischen Bomberkapazitäten Chinas. China hat mehr als 100 Stück davon in Dienst. Als China und die UdSSR 1960 ihre Beziehungen abbrachen, untersuchten die Chinesen die Tu-16 und ihre Triebwerke und erhielten so die notwendigen Kenntnisse für die Konstruktion der Badger-A-Klone Xian H-6 bzw. Wopen-8. Ägypten hat seine 20 Badger-A, die von der damaligen Sowjetunion geliefert wurden, im Sechstagekrieg durch Angriffe der Israelis verloren. An deren Stelle erhielt die ägyptische Luftwaffe 1971 neue Bagder-G-Angriffsflugzeuge mit AS-5 Kelt (russisch: KSR-2P / 2M) Luft-Boden-Raketen. Eine Badger-G stürzte am 1. September 1975 in Ägypten ab.
Badger C (Tu-16K-10) - eine andere Marinevariante, Maschinen dieser Version trugen einen einzelnen AS-2 Kipper/K-10S Antischiffs-Flugkörper. 216 Stück gebaut im Zeitraum von 1958–1963. Sie besaß ein Radar „JeN“ zur Zielsuche und Raketenlenkung für die K-10S im Rumpfbug. Eine weitere Entwicklung, die Tu-16K-10-26, trug eine einzelne K-10S und zwei Flugkörper KSR-2 oder KSR-5 (Raketenkomplex K-26). Einige wurden später in ELINT-Versionen umgebaut.
Technische Daten TU-16 / TU-16K-10
- Einsatzkonzeption: Strategischer Langstreckenbomber
- Länge: 36,25 m
- Spannweite: 32,99 m
- Höhe: 10,36 m
- Flügelfläche: 64,65 m²
- Leermasse: 36.600 kg
- Startmasse: 68.500 kg
- Startmasse max.: 75.800 kg
- Treibstoffmenge: keine Angaben
- Triebwerk: Zwei Mikulin AM-3M-Strahltriebwerke mit 93,2kN Schub
- Höchstgeschwindigkeit: 990 km/h
- Marschgeschwindigkeit: keine Angaben
- Steiggeschwindigkeit: keine Angaben
- Gipfelhöhe: 12.800 m
- Reichweite: ca. 5.800km
- Aktionsradius: 2.800 km
- Bewaffnung: die Tu-16 ist je nach Version mit bis zu sieben NR-23 23-mm-Kanonen bewaffnet, an zwei Außenstationen unter den Tragflächen kann sie je nach Einsatzaufgabe unterschiedliche Luft-Boden- oder Luft-Seeziel-Raketen mitführen bzw. in einen internen Waffenschacht im unteren mittleren Rumpf Freifallbomben konventioneller und nuklearer Art sowie spezielle Lenkflugkörper
- Besatzung: 6 Mann
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Weitere Quellen "Moderne sowjetische und russische Kampfflugzeuge" / Bomber und Jagdbomber von Dieter Stammer