Modellverzeichnis

Modell der Bogendeckung GDF-12 der NVA im Maßstab 1:72

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Bogendeckung Typ 2A/13

Sowjetische Fliegerkräfte - Deutschland 1945-1994" von Lutz Freundt, 1. Auflage, © Freundt Eigenverlag, Diepholz 1998

 

Bildergalerie der Bogendeckung GDF-12: 

 

  • NVA-GDF-Typ2A01.001
  • NVA-GDF-Typ2A01.002
  • NVA-GDF-Typ2A01.003
  • NVA-GDF-Typ2A01.004
  • NVA-GDF-Typ2A01.005

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Modellbeschreibung:

Das abgebildete Diorama zeigt eine Bogendeckung wie sie bei den LSK/LV der NVA / DDR verwendet wurde. Der Begriff "Shelter" war in den Luftstreitkräften der soz. Länder umgangssprachlich nicht geläufig. So auch in der NVA nicht. In der NVA wurden die Begriffe GDF und ODF verwendet. GDF steht für "Geschlossene Deckung für Flugzeuge"(gleich für Bogendeckung) und ODF steht für "Offene Deckung für Flugzeuge"(gleich für Standflächen mit Splitterbox). Das Modell auf dem Diorama zeigt eine Bogendeckung wie sie von mir aus der GDF-12 abgeleitet wurde. Die Bogendeckung besitzt einen Vorplatz mit einem angedeuteten Zu- und Abrollweg.

Ebenso sind die Befeuerung des Zu- und Abrollweges mit 4 Leuchten gekennzeichnet. Die Lage des Modells verweist auf ein bewaldetes Gelände. Die Tore der Bogendeckung können innerhalb der Laufschienen im geschlossenen und geöffneten Zustand gezeigt werden. Die Gestaltung der Tore habe ich in zwei Versionen gebaut. Die eine Version orientiert sich mehr an die Ausführungen auf ehemaligen sowjetischen Flugplätzen und eine an die korrekte NVA-Version. Die farbliche Gestaltung der Laufschienen für die Tore sowie der Führungsschienen auf dem Boden des Innenbereiches - gelb und schwarz - entsprechen sicherlich den strengen Regeln des Arbeits- und Unfallschutzes wie es sie zu DDR-Zeiten und ebenfalls auch in der NVA gab. Leider kann in dieser Hinsicht, an den noch vorhandenen Originalen, kein 100%tiger Nachweis erbracht werden. Der Regelfall bzw. Standard waren auf dem Boden aufgebrachte Markierungen, die die Spurweite der Flugzeuge berücksichtigten und den Standplatz entsprechend markierten. Der Innenbereich der Bogendeckung zeigt die Skelettstruktur der Stahl- und Betonbauweise sowie einzelne Details wie den geöffneten Abgaskanal im hinteren Bereich, die Beleuchtungsanlage und die Zugangstüren für Personen im vorderen seitlichen Bereich, wenn die großen Tore verschlossen waren. Hier musste ich die ersten grundsätzlichen Kompromisse eingehen. Generell war der Zugang zu den GDF's für das Ingenieurtechnische Personal über die Außentore der Abgaskanäle geregelt. 

Der Abgaskanal ist im Innenbereich optisch angedeutet und durch vergitterte Ventilationsöffnungen im Außenbereich sichtbar. Diese Version wurde so nicht gebaut. Auch die Vorderansicht wurde unterschiedlich gestaltet. Die Grundfläche des Innenbereiches mit ca. 300 qm, berücksichtigt die Abstellung von Flugzeugtypen wie MiG-21 alle Versionen sowie MiG-23BN und MiG-27. Die MiG-15, MiG-15UTI, MiG-17 und MiG-19 passen natürlich auch in diese Bogendeckung. Auf der Bodenfläche des Innenbereiches sind Führungsschienen zu erkennen, die sich an der Spurweite der Hauptfahrwerke von den jeweiligen Flugzeugtypen orientierten. Damit sollte verhindert werden, das beim einrollen der Flugzeuge in den Innenbereich der Bogendeckung, Beschädigungen an den Tragflächenenden verursacht werden. Diese Führungsschienen sind heute ebenfalls, an den noch verfügbaren Originalen, nicht mehr vorhanden. Sie stellten wohl bei einer weiteren Nutzung der Örtlichkeit, eine absolute Unfallgefahr dar. Wie ich bereits erwähnte, ist am Modell ein Vorplatz mit dargestellt. Das war nicht die Regel, sondern die absolute Ausnahme und von den vorhandenen Örtlichkeiten in den Dezentralisierungsräumen abhängig. Wenn ein Vorplatz vorhanden, dann waren meist 2-3 Bogendeckungen an diese Fläche angeordnet. Das Modell ist am Maßstab 1:72 ausgerichtet und gestattet es, Modelle mit diesem Maßstab zu präsentieren. Dieses Diorama habe ich auf Anfrage des Luftfahrtmuseums "August Euler" und seines 1. Vereinsvorsitzenden gebaut. Es wird also nicht in meinem Besitz verbleiben. Weitere Projekte zum Bau von Dioramen mit anderen Bogendeckungstypen sind geplant und werden auch die Standflächen mit Splitterschutz berücksichtigen.

 

Bildergalerie der Bogendeckung GDF-12:

 

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  • NVA-GDF-Typ2A02.012

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Daten und Fakten:

Ende der 60ziger, Anfang der 70ziger Jahre wurden die Bogendeckungen (Shelter) auf den sowjetischen Flugplätzen eingeführt. Auf den Militärflugplätzen der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung der NVA erfolgte der pioniertechnische Ausbau der Dezentralisierungsräume mit Bogendeckungen in den 70er Jahren. Wie ich schon in der Modellbeschreibung ausgeführt habe, gab es den Begriff "Shelter" in den Luftstreitkräften der sozialistischen Länder umgangssprachlich nicht. Bis zur Einführung der Bogendeckung, als Schutzbauten für die Stellplätze der Flugzeuge, nutzte man Standflächen mit Splitterschutz wie sie mit dem Begriff "ODF" gekennzeichnet wurden. Die Standflächen mit Splitterschutz waren platzsparend, hatten aber den Nachteil, dass die Flugzeuge - trotz eingeführter Sichtschutz-Bemalung - gegen gegnerische Aufklärung nicht ausreichend geschützt und den Witterungseinflüssen ausgesetzt waren. Der Aufwand für eine Tarnung mit Tarnnetzen war nicht effizient genug. Ebenso mußten viele Tätigkeiten der Flugzeugmechaniker im Freien durchgeführt werden. Mit Beginn der Satelitenaufklärung und auch im Ergebnis des 6 Tage-Krieges Israels gegen seine arabischen Nachbarn Ägypten und Syrien gelangte man zu der Erkenntnis, dass die Bogendeckungen als Schutzbauten optimalere Möglichkeiten in der Alternative boten. Sie entsprachen den Vorstellungen über Schutzbauten, die auch die Anforderung - Schutz gegen Waffeneinwirkung und Schutz gegen Aufklärung aus der Luft - erfüllten.

In der Spezifikation gab es 5 Haupttypen von Bogendeckungen. Die Luftstreitkräfte der NVA nutzten für ihre Bogendeckungen die Vorlagen wie sie sich aus den Typen AU-11/AU-13 und AU-16 ergaben. Sie deckten eine Grundfläche von ca. 360 - 450 qm ab. Dies war in der Grundkonzeption ausreichend, um Flugzeugtypen wie die MiG-21, MiG-23, MiG-23BN, MiG-29 und SU-22 ausreichend abzudecken. Die MiG-23 und MiG-27 wurden mit stark gefeilter Tragflächengeometrie abgestellt. Die baulichen Ausführungen waren in Skelettbauweise aus Stahl und Beton gehalten und besaßen im Innenbereich Stauräume für Bewaffnung, Zusatztanks/Betankung und Elektrobetriebsräume. Dazu kamen Abgaskanäle, welche im hinteren Bereich integriert wurden. Diese Abgaskanäle besaßen auch bunkerähnliche Schutzräume für das Ingenieurtechnische Personal.

Die Beleuchtung des Innenraumes war in der NVA-Version durch Leuchtstoffröhrenkörper gestaltet, bei den sowjetischen Ausführungen durch mehrere einzeln angeordnete Lampen. Mit der Einführung der Bogendeckungen ergaben sich natürlich Platzprobleme auf den jeweiligen Flugplätzen. Ebenso warfen die äußere Gestaltung Fragen und Probleme auf, da sie sich von der Tarnung her in das vorhandene Umfeld einpassen musste. Nicht jede Bogendeckung besaß einen Vorplatz wie ich es bereits in der Modellbeschreibung erwähnte. Meistens gab es nur einfache Zurollwege, die zum Teil auch sehr eng und schmal waren. Diese Zurollwege wurden mit der Einführung teilweise auch länger, weil die vorhandenen Örtlichkeiten keine anderen Alternativen zu ließen. Dieser Umstand berührte und beeinflusste auch ökonomische Faktoren wie den Kerosin- oder Treibstoffverbrauch allgemein. Meistens waren sie aber örtlich in der Nähe von Verbindungs-, Ab- und Zuroll- bzw. Hauptrollwegen angelegt worden.

 

Quellen    "Rote Plätze" Russische Militärflugplätze / Deutschland 1945 - 1994   von Lutz Freundt (Hrsg.) und Stefan Büttner

               "Stahlbeton, Gras und Bahnbefeuerung" Die militärisch genutzten Flugplätze der DDR   von Thomas Bußmann

 

Überarbeitet Februar 2015

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