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Panavia-200 "Tornado" im Maßstab 1:72
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 23. November 2018 16:09
- Veröffentlicht: Montag, 19. Januar 2009 11:20
- Geschrieben von Lothar Schlüter
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Modellbeschreibung:
Das Modell des PA-200 "Tornado" ist vom Hersteller Italerie/Faller und wurde von mir 2007 gebaut. Es trägt Sichtschutz-Bemalung und die Kennung der italienischen Luftwaffe. Der Modellbausatz ist von guter Qualität gewesen. Etwas sehr umständlich erwies sich die Gestaltung der Außenlastaufhängung an den beweglichen Teilen der Tragflächen. Laut Bauanleitung sollten diese beweglich bleiben. Leider dafür aber sehr instabil. Das Flugzeug Tornado ist ein sehr interessantes Flugzeug und wurde von mir schon mehrmalig auf den ILA's in Augenschein genommen. Der Modellbausatz zeigt interessanter Weise eine Version der Zusatztankpylonen (mitgeführte Luft-Luft-Rakete und Zusatztank) wie sie auch bei den Flugzeugen SU-24 getestet worden sind. Das Modell trägt zwei Zusatztanks, zwei kleinere Luft-Luft-Raketen sowie 4 weitere unterschiedliche Lenkflugkörper. 2 Bordkanonen befinden sich im vorderen Bereich des Rumpfes. Die Luftbetankungssonde ist im ausgefahrenen Zustand. Die Cockpithaube kann geöffnet werden. Die Luftbremsen habe ich im eingefahrenen Zustand belassen, da das Modell für mich so schöner aussieht. Sie befinden sich oberhalb des hinteren Rumpfes beidseitig der Seitenruderwurzel.
Bildergalerie der PA-200 "Tornado":
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Daten und Fakten:
Der Panavia 200 (PA-200) Tornado ist ein zweisitziges Mehrzweckkampfflugzeug, das von den Streitkräften der BRD, Großbritanniens, Italiens und Saudi-Arabiens als Jagdbomber, Abfangjäger und Aufklärungsflugzeug eingesetzt wird. 1967 schlossen sich die Niederlande, Belgien, Kanada, Italien und die BRD zur F-104-Replacement-Group zusammen, um gemeinsame Planungen für ein Mehrzweckkampfflugzeug (Multi-Role Aircraft 75 - MRA-75) als Nachfolger für den Starfighter aufzunehmen. In Großbritannien bestand zur gleichen Zeit der Bedarf für ein Nachfolgemuster für die Canberra. Zunächst wurde hier an einer nationalen Entwicklung, der BAC TSR.2, gearbeitet. Nach Einstellung dieses Projekts 1965 wurde zusammen mit Frankreich die Entwicklung eines gemeinsamen Kampfflugzeugs mit Schwenkflügeln im Anglo-French Variable Geometry (AFVG)-Programm begonnen. Zusätzlich prüften die britischen Streitkräfte die Einführung der General Dynamics F-111. Frankreich zog sich jedoch im Juni 1967 aus dem AFVG-Projekt zurück und etwa sechs Monate später wurde die Kaufabsicht der F-111 aufgegeben.
Großbritannien entschloss sich 1967 nach ersten Abstimmungsgesprächen mit den Nationen der F-104-Replacement-Group zur Teilnahme an einem gemeinsamen Projekt. 1968 erfolgte die Unterzeichnung eines ersten Memorandums, das ein gemeinsames Projekt unter dem Namen Multi-Role-Combat-Aircraft (MRCA) zum Ziel hatte. Zu diesem Zeitpunkt zogen Kanada und Belgien ihre Beteiligung zurück, wenig später folgten die Niederlande. 1969 begann die Definitionsphase (Project Definition Phase). Das Ziel der verbliebenen Nationen Westdeutschland (BRD), Italien und Großbritannien war, ein Mehrzweckkampfflugzeug zu bauen, das die Rollen konventioneller und insbesondere nuklearer Luftangriff, Luftaufklärung und Seekriegführung aus der Luft abdecken konnte. Im Warschauer Pakt sah man einen Gegner, der über eine starke Luftverteidigung verfügte und zugleich in der Lage war, mit einem großen Kräfteansatz selbst offensiv gegen die NATO vorzugehen. Der Schwerpunkt der daraus resultierenden operationellen Forderungen lag daher auf einer hohen Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit. Diese sollte unter anderem durch die Fähigkeit zum extremen Tiefflug und zum präzisen Waffeneinsatz bei allen Wetterbedingungen tags und nachts und durch eine effektive Selbstschutzausstattung erreicht werden. Zusätzlich sollte eine Nutzung von Start-/Landebahnen möglich sein, die nach Luftangriffen nur noch eingeschränkt genutzt werden konnten.
Großbritannien definierte außerdem den Bedarf nach einem Langstreckenabfangjäger. Mit der Entwicklung des Tornados wurden hauptsächlich offensive Einsatzaufgaben verfolgt. Er sollte das nötige Angriffspotenzial aus der Luft im mitteleuropäischen Raum abdecken. Ich kann mich noch an engagierte und öffentlich geführte Diskussionen erinnern, wie sie in den 80ziger Jahren zum Thema Tornado, seiner angedachten Einsatzversionen und seiner Bewaffnung wie u.a. die Streubombenbehälter im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses standen. Nicht nur im Osten sondern auch im Westen. Darüber spricht heute keiner mehr und das öffentliche Interesse an militärische Einsätze der deutschen Bundeswehr scheint nur noch bei den Politikern und Militärs von Bedeutung zu sein.
Technische Daten PA-200 "Tornado"
- Einsatzkonzeption: Mehrzweck-Kampfflugzeug
- Länge: 16,72 m
- Spannweite: 8,60 m - 13,91 m
- Höhe: 5,95 m
- Flügelfläche: 26,60 m²
- Leermasse: 14.092 kg
- Startmasse: 28.500 kg
- Startmasse max: abhängig von Einsatz- und Konstruktionsausführung
- Treibstoffmenge: 4.800 - 5.300 Liter + 2x Zusatzbehälter
- Triebwerk: 2x Turbofans Turbo-Union RB-199-34R Mk-103 mit je 38,5 kN Schub ohne; und mit je 62,00 kN Schub mit Nachbrenner
- Höchstgeschwindigkeit: 2.337 km/h (2,2 Mach) in ca. 11.00 m / 1.480 km/h (1,2 Mach) auf Meereshöhe
- Steiggeschwindigkeit: 165 - 203 m/s
- Gipfelhöhe: 15.240 - 17.070 m
- Reichweite: keine Angaben
- Bewaffnung: entsprechend der Einsatzvariante und konstruktiven Ausführung
- Besatzung: 2 Mann
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tornado PA-200 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.