Modellverzeichnis
MiG-29A im Maßstab 1:32
- Details
- Erstellt: Donnerstag, 15. Januar 2009 12:03
- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15. Mai 2019 16:03
- Veröffentlicht: Donnerstag, 15. Januar 2009 12:03
- Geschrieben von Lothar Schlüter
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Modellbeschreibung:
Das Modell der MiG-29A ist vom Hersteller Revell und wurde von mir im Jahr 1993/94 gebaut. Es trägt Sichtschutz-Bemalung und die Kennung der Luftstreitkräfte der NVA/DDR. Der Bausatz ermöglicht eine sehr detailgetreue Nachbildung und stellt auch hohe Ansprüche an den Modellbaufreund. Die Qualität des Modellbausatzes ist gut bis sehr gut. Die gute Passgenauigkeit ist besonders zu erwähnen. Ebenfalls die Qualität der einzelnen Teile. Der Decalbogen gestattet zwei Varianten. Eine NVA-Version wie ich sie hier präsentiere und eine Bundeswehr-Version. Die NVA-Version trägt auch das Geschwaderzeichen des Jagdgeschwaders 3 "Wladimir Komarow" und das Zeichen des Flugtechnischen Dienstes sowie die taktische Nummer - 745 -. Das Modell der MiG-29 zeigt dieses Flugzeug als Allwetter-Abfangjäger mit 6 Luft-Luft-Raketen an den Außenstationen unterhalb der Tragflächen. Weiterhin trägt dieses Modell einen Zusatztank unterhalb des Rumpfes zwischen den vorderen Triebwerksverkleidungen. Dieser Zusatztank hat ein Fassungsvermögen von 1.500 Liter. Später wurden etwas kleinere Zusatztanks (ca. 800 Liter) auch an den Außenstationen unterhalb der Tragflächen mitgeführt.
Es lassen sich mit diesem Modellbausatz auch Wartungsvarianten darstellen, da das Radom am Bug abgenommen werden kann und damit das Radar sichtbar wird. Weiterhin lassen sich die Triebwerke einzeln herausnehmen und als gesonderte Baugruppe darstellen. Die Cockpithaube kann ebenfalls geöffnet werden. Mit der MiG-29A entstand ein Jagdflugzeug der 4. Generation zugehörig. Die ersten MiG-29 der Luftstreitkräfte der NVA wurden im JG-3 in Preschen stationiert. Es wurden 24 MiG-29A/MiG-29UB angeschafft. Sie war der einzigste MiG-Typ mit der kürzesten Einsatzdauer in den LSK/LV der NVA. Mit der Entwicklung der Waffenelektronik für die MiG-29 erfolgte auch die Einführung eines Helmvisiers für die Piloten, was im Nahluftkampf ein entscheidender Vorteil war.
Für Interessierte von spekulativen Nachrichten, kann ich hier auf die Internetseite vom Jagdgeschwader 3 verweisen, wo ersichtlich ist, das nach der Übernahme der MiG-29 in den Bestand der Bundeswehr auch der erste Absturz einer MiG-29 herbeigeführt wurde.
Bildergalerie der MiG-29A:
(zum vergrößern anklicken)
Daten und Fakten:
Die MiG-29 ist ein vom OKB Mikojan-Gurewitsch in den 70ziger Jahren entwickelter sowjetischer Luftüberlegenheitsjäger der fast Zeitgleich mit der Su-27 entstand. Sie bekam den NATO-Codenamen "Fulcrum".
1972 wurden in der UdSSR erste Überlegungen über eine wirksame Gegenmaßnahme zu den amerikanischen F-14, F-15 und F-16 angestellt. Im Laufe dieses Prozesses wurden die Entwürfe vom OKB Suchoj und vom OKB Mikojan-Gurewitsch für die Prototypenphase ausgewählt. In diesen Zusammenhang muß ein kurzer Verweis auf die Struktur der sowjetischen Luftstreitkräfte gemacht werden. Es gab einen mit Luftverteidigungsaufgaben betrauten Bereich der LSK und einen mit Frontfliegerkräften versehenen Bereich. Dies entsprach den Erfahrungen aus den Großen Vaterländischen Krieg. Gemäß dieser Struktur erfolgte die Aufgabenzuordnung für neu zu entwickelnde Jagdflugzeuge.
Die MiG-29 mit den ihr zu gewiesenen Aufgaben, wurde anfänglich den Frontfliegerkräften zu geordnet. Sie sollte unter Feldbedingungen auf unbefestigten Startplätzen einsetzbar sein und die entsprechende Luftunterstützung für die Bodentruppen gewähren. Diese Aufgabenzuordnung schloss auch die direkte Verteidigung von Flugplätzen oder Städten ein. Ferner wurde die Bekämpfung von Cruismissile/Marschflugkörpern zumindest vorgesehen. Am 06. Oktober 1977 flog der erste Prototyp der MiG-29 mit dem MiG-Cheftestpilot Alexander Fedotow. Weitere Prototypen folgten und der neue Jäger schien die Testphase ohne große Schwierigkeiten zu bestehen. Dennoch traten einige Probleme auf, die Änderungen notwendig machten. Zum einen musste das Bugfahrwerk nach hinten verlegt werden, da die Tests ergaben, dass bei Start oder Landung aufgewirbelte Fremdkörper die Schutztore der Lufteinläufe durchschlagen und die Triebwerke zerstören konnten.
Weiterhin wurden unterhalb der Seitenleitwerke kleine Stabilisierungsflossen installiert, um Richtungsstabilität und Trudelverhalten zu verbessern. Nach Optimierung der Seitenruder konnte ab 1984 auf diese Flossen wieder verzichtet werden. Eine letzte Änderung betraf die Bewaffnung. Die GScha-30-Doppelrohrkanone wurde gegen die einläufige GScha-301 ersetzt, was eine Masseeinsparung von 50 % ergab. Insgesamt flogen alle 14 Prototypen über 2500 Stunden, wobei zwei Maschinen durch Triebwerksausfälle verloren gingen. Mit Einführung in den Truppendienst zeigte sich sehr schnell, dass die MiG-29 besser für die Luftverteidigung geeignet ist, als für die Frontfliegerkräfte als Mehrzweck-Kampfflugzeug. Hier zeigte sich die SU-27 als geeigneter.
Die MiG-29 ist ein sehr agiles Jagdflugzeug und in seiner aerodynamischen Grundkonzeption ein sehr manövrierfähiges Flugzeug. Allein die aerodynamische Gestaltung des Rumpfes verleiht dem Flugzeug schon Auftrieb. Sie war Ende der 80ziger Jahre in der Lage, jedes westliche Jagdflugzeug im Manöverluftkampf auszustechen. Die MiG-29 hatte eine schnellere Steiggeschwindigkeit, wendete enger und hatte ein besseres Beschleunigungsverhalten. In den Kurvenmanövern können Kräfte bis 9 G auftreten und bereiten der Flugzeugzelle keine Probleme. Ihr Feuerführungssystem umfaßte ein weitreichendes Funkmessvisier, einen Wärmepeiler und einen Laser-Entfernungsmesser. Die Schwächen der MiG-29 bestanden in der großen Radarrückstrahlfläche und der geringen Reichweite.
Beeindruckend sind Flugmanöver der MiG-29, wo das Flugzeug sich im Steigflug befindet und durch den Piloten der Schub langsam gedrosselt wird, bis das Flugzeug in der Luft stehen zu bleiben scheint. Dann kippt es über den Bug nach vorne ab und scheint im ersten Moment aus den Himmel zu fallen, um anschließend im Kurvenmanöver nach jeder beliebigen Seite und Richtung weiter zu fliegen. Es war für mich nicht überraschend, als ich kurz nach der Wende Anfang der neunziger Jahre lesen konnte, dass die MiG-29 bessere Flugeigenschaften besitzt als der Eurofigther. Auf der ILA'2006 demonstrierte eine MiG-29OWT alles in der Flugshow, was der Eurofigther nicht kann.
Mit der Eingliederung des Flugzeugbestandes der LSK/LV der NVA in den Bestand der Bundeswehr Luftwaffe, erfolgte nach und nach die außer Dienststellung der MiG-29. Über den SPD Verteidigungsminister Peter Struck wurden die letzten Maschinen an Polen mit einem symbolischen Stückpreis von 1,00 EURO abgegeben. Außerdem gelang den neuen Bundeswehrpiloten eine MiG-29 zum Absturz zu bringen. Ich hatte damals ernsthaft überlegt, Herrn Peter Struck ein schriftliches Kaufangebot zum Kauf einer MiG-29 zu kommen zu lassen und ihm ein Kaufpreis von 100,00 EURO zu unterbreiten.
TECHNISCHE DATEN MiG-29A
- Einsatzkonzeption: Mehrzweck-Kampfflugzeug
- Länge: 16,28 m
- Spannweite: 11,36 m
- Höhe: 4,73 m
- Flügelfläche: 43,50 m²
- Leermasse: 10.900 kg
- Startmasse: 14.670 kg
- Startmasse max.: 18.480 kg
- Waffenlast max.: 2.300 kg
- Treibstoffmenge: 4.300 Liter + 1x 1.500 l-Zusatzbehälter
- Triebwerk: zwei Tumanski R-33D Strahlturbinen mit je 49,90 kN Schub ohne und je 81,40 kN Schub mit Nachbrenner
- Höchstgeschwindigkeit: 2.500 km/h in 11.000 m
- Marschgeschwindigkeit: 1.250 km/h
- Steiggeschwindigkeit: 330 m/s
- Gipfelhöhe: 18.000 m
- Reichweite: 1.300 km
- Aktionsradius: 650 km
- Bewaffnung: 1x GScha 30/1 mit 150 Schuß; 2x R-27R1; 6x R-73Ä/R-60; 4x 500 kg Bomben; 4x S-24; 4x Raketenbehälter mit S-5 o. S-8 Raketen; 2x KMGU-Flächenwaffe
- Besatzung: 1 Mann
Überarbeitet: Mai 2019
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel MIG-29 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Abschließend ein Link von YouToube
Das Video zeigt die MiG-29 OWT im Flugprogramm auf einer Air-Show. Dieses Flugprogramm habe ich in Berlin auf der ILA gesehen. Einfach beeindruckend!
https://www.youtube.com/watch?v=Ll7TSx_MQgE