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MiG-1.44 (MFI o. MIG-39) im Maßstab 1:72
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- Erstellt: Donnerstag, 15. Januar 2009 09:34
- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 25. November 2018 18:39
- Veröffentlicht: Donnerstag, 15. Januar 2009 09:34
- Geschrieben von Lothar Schlüter
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Modellbeschreibung:
Das Modell der MiG-1.44 (oder auch MFI=Multifunctional Fighter oder MiG-39 genannt) vom Hersteller Zvezda habe ich im Jahr 2003 gebaut. Da dies ein Prototyp ist, kommt halt nur die Bemalung der sowjetischen Luftstreitkräfte in Frage. Am Modell ist bereits zu erkennen, dass es sich um ein größeres Flugzeug handelt, als es die Suchoj SU-27 Versionen bzw. die MiG-25 und MiG-31 es sind. Es ist ein schweres Mehrzweck-Kampfflugzeug mit Schubvektorsteuerung und wird der 5. Generation von Kampfflugzeugen zugeordnet. Ob sie mal in Serie gehen wird, ist sicherlich nicht allein nur eine Geldfrage. So lange das Entwicklungspotenzial der MiG-29 und der SU-27 Familie noch Entwicklungslinien bieten, werden die russischen Konstrukteure diese auch weiter verfolgen. Ich glaube die russische Militärflugzeugindustrie steht mit diesem Prototypen an einem Scheideweg, da ich selber annehme, dass sich die Steahlt-Technologie nicht durchsetzen wird. Die Kompromisse bei dieser Technologie wie bei der Bewaffnung bzw. Flugleistungen sowie bei Start- und Landestrecken, sind einfach zu komplex. (Ich konnte mich mit meinem Sohn bei der ILA' 2004 davon überzeugen.
Mit der anwesenden F-117A konnten wir bei der Absolvierung des Flugprogramms die praktischen Probleme mit dieser Technologie live erleben. Die F-117A benötigte unwahrscheinlich lange Rollwege - beim Start wie bei der Landung und enge Kurven konnte sie erst gar nicht fliegen. Außerdem mußte sie wegen ihres Lärmpegels in einer anderen Höhe fliegen.) Der Modellbausatz ist wie bei dem Bausatz im Maßstab 1:144 von guter bis sehr guter Qualität. Die Gravuren und die Passgenauigkeit sind besonders hervorzuheben. Eben so ist die Schubvektorsteuerung am Modell gut darstellbar und als solche von mir auch gebaut worden. Das Fahrwerk und das Cockpit sind gut detailliert. Am Modell werde ich noch eine Ergänzung vornehmen, in dem ich die Kabinenhaube im geöffneten Zustand montieren werde.
Nun schreiben wir das Jahr 2012 und wir wissen, dass die russische T-50 aus dem OKB Suchoj ihren ersten öffentlichen Auftritt auf der MAKS 2011 in Moskau/Schukowsky hatte. Auf der Internet-Seite des OKB Suchoj werden weitere Projekte in Richtung "Stealth-Fighters Design" angekündigt. So unter anderen auch ein Gemeinschaftsprojekt von den OKB's Suchoj und Tupolew zur Entwicklung eines neuen Überschallbombers mit veränderbarer Tragflächengeometrie.
Bildergalerie der MiG-1.44(MFI):
(zum vergrößern anklicken)
Daten und Fakten:
Die MAPO MiG-39 (NATO-Codename: Flatpack) war das Ergebnis des russischen MFI-Projektes (MFI - russisches Akronym für Multifunctional Fighter), welche auch unter den Bezeichnungen MiG-1.42 und Projekt 1.44 bekannt ist. Dieses inzwischen eingestellte Entwicklungsprojekt hatte das Ziel, ein Kampfflugzeug der fünften Generation hervorzubringen, welches die traditionsreiche Flugzeugreihe aus dem Hause Mikojan-Gurewitsch fortsetzten sollte.
Die Entwicklung der Maschine begann wahrscheinlich bereits 1986 noch in der Sowjetunion. Der erste von zwei gebauten Prototypen ist dem Westen seit 1994 bekannt und sollte bereits damals geflogen sein, was sich aber inzwischen als Falschmeldung erwiesen hat. Kurz darauf wurden aus Kostengründen die Mittel für das Projekt stark gekürzt, so dass kaum noch an dem neuen Flugzeug gearbeitet wurde. 1997 bekundete das russische Verteidigungsministerium, dass es vor 2005 keine Anschaffung eines neuen Kampfflugzeug-Typs beabsichtige, die Entwicklung aber weiter fördere. Der Öffentlichkeit wurde die MiG-39 erstmals im Januar 1999 vorgestellt, obwohl der Prototyp noch nicht flugfähig war. Am 29. Februar 2000 erfolgte dann der Erstflug. 2001 wurde das Projekt vorerst eingestellt. 2003 wurde das Projekt wiederbelebt und drei weitere Flugzeuge gebaut. Die Anschaffung der MiG-39 war nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums für 2009 geplant. Inzwischen wurde allerdings die Weiterentwicklung zu Gunsten der Suchoi T-50 aufgegeben, allerdings fließt die Erfahrung von MAPO mit der MiG-39 bei dem neuen Projekt mit ein.
Die MiG-39 ist ein Jagdflugzeug mit voll beweglichen Vorflügeln, Deltatragflächen und Triebwerken mit Schubvektorsteuerung und sollte sowohl der US-amerikanischen Lockheed Martin F-22 im Beyond Visual Range-Kampf überlegen sein, als auch den Eurofighter EF 2000 im Kurvenkampf besiegen können. Ähnlich wie die F-22 sollte die MiG-39 nur schwer zu orten sein, allerdings darf dies bezweifelt werden, da die MiG-39 primär eine Aluminium-Titan-Konstruktion ist, ihre Waffen zum Teil extern mitführt und über viele 90°-Winkel verfügt (z.B. Lufteinlässe). Genauso wie ihre Stealth-Eigenschaften ist die Wendigkeit der MiG-39 unbekannt. Zwar weist das Projekt mit Entenflügeln und Schubvektorsteuerung durchaus Merkmale für eine hohe Wendigkeit auf, allerdings ist die restliche Gestaltung der Maschine recht konventionell ausgelegt und mit einen geplanten Kampfgewicht von mehr als 30 Tonnen ist das Potential der MiG-39 nur schwer einzuschätzen. Über ihre Avionik ist nur sehr wenig bekannt, allerdings sollte ihr Zielerfassungssystem (N-001M passiv phasengesteuertes Radar) angeblich 22 Objekte gleichzeitig erfassen. Wie ich bereits beim Modell im Maßstab 1:144 ausgeführt habe, ist diese MiG im Größenvergleich mit den MiG-Flugzeugen MiG-25/MiG-31 vergleichbar.
Technische Daten MiG-1.44 (MFI o. MiG-39)
- Einsatzkonzeption: Mehrzweck-Kampfflugzeug
- Länge: 21,70 m
- Spannweite: 16,30 m
- Höhe: 6,00 m
- Flügelfläche: 101,20 m²
- Leermasse: 16.500 kg
- Startmasse: 34.500 kg
- Startmasse max.: keine Angaben
- Waffenlast max.: keine Angaben
- Treibstoffmenge: keine Angaben
- Triebwerk: zwei Mantelstromtriebwerke Saturn/Ljulka AL-41F mit je 175 kN Schub mit Nachbrenner
- Höchstgeschwindigkeit: 2.448 km/h bzw. Mach 2.3 (auf 10.975m)
- Marschgeschwindigkeit: keine Angaben
- Steiggeschwindigkeit: keine Angaben
- Gipfelhöhe: 18.300 m
- Reichweite: 1.400 km, 4.000 km mit Zusatztanks
- Aktionsradius: keine Angaben
- Bewaffnung: eine Grjazew-Schipunow 30-mm-Kanone GSch-301 (9A-4071K); bis zu 6.500 kg Waffenlast an zwölf Trägern für Luft-Luft- Raketen vom Typ R-37, R-73, R-74, R-77 und KS-172
- Besatzung: 1 Mann
Überarbeitet: Januar 2012
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