Modellverzeichnis

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Erstellt: Mittwoch, 19. September 2012 17:52

Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 25. November 2018 18:36

Veröffentlicht: Mittwoch, 19. September 2012 17:52

Geschrieben von Lothar Schlüter

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Modellbeschreibung:

Das Modell zeigt eine Je-2/Je-2A, welche als Prototyp im OKB MiG (Mikojan/Gurewitsch) entstand und für die Entwicklungslinie der MiG-21 steht. Der Modellbausatz ist ein Kranich-Modellbogen und somit ein Kartonmodell. Da der Modellbausatz bereits 48 Jahre alt ist, sind natürlich Alterungsspuren auch am Modell zu erkennen. Auch die von mir gemachten Einschätzungen zum Thema Metallfolie und ihre qualitativen Mängel und Nachteile können beim näheren Hinsehen, am Modell ausgemacht werden. (wie z.B. Veränderungen in der Gravurzeichnung am Rumpf und u. a. Oxydationsflecken) Ansonsten zeigt das Modell einen Prototypen der späteren MiG-21F-13 mit Pfeilflügeln und zwei Stabilisierungsflossen am Heck. Bei intensiver Betrachtung und unter Berücksichtigung von vorhandener Literatur, kann man am Modell leicht erkennen, das gewisse Konstruktionselemente von der MiG-19 übernommen wurden. Die Je-2/Je-2A war mit zwei Bordkanonen ausgerüstet, welche am Modell auch zu erkennen sind. Als Außenstationen sind im Modellbausatz zwei Stationen für Zusatztankbehälter unter den Tragflächen vorhanden und ebenfalls am Modell bereits montiert.

Dazu kommen 4 Stationen für Luft-Luft-Raketen ebenfalls unterhalb der Tragflächen. Am Modellbausatz habe ich einige kleinere Ergänzungen vorgenommen, wie die farbliche Gestaltung des Diffusionswellendämpfers am zentralen Lufteinlauf, den Stabilisierungsflossen und Avionikteilen des Seitenruders. Weiterhin habe ich an den Federbeinen des Hauptfahrwerkes die Zugstreben ergänzt sowie die Scheinwerfer unterhalb der Tragflächen. Auf die Montage von den Streben für die Hauptfahrwerksklappen habe ich verzichtet, da sie das Gesamtbild nicht wesentlich beeinflußt hätten. Die Außenstationen für die Luft-Luft-Raketen habe ich nicht fest am Modell montiert, so dass ich Bilder in unterschiedlichen Versionen machen möchte und dann immer noch entscheiden kann, welche Version am repräsentativsten aussieht. Genannte Pylonen habe ich mit den Luft-Luft-Raketen ebenfalls farblich verändert. Das fertige Modell wurde von mir mit lösungsmittelfreien Klarlack überzogen, um die starken Lichtreflexionen durch die Metallfolie zu minimieren und ein weiteres oxydieren der Metallfolie zu verhindern. (Nach bisherigen Stand ist der Schutzanstrich mit lösungsmittelfreien Klarlack zur Eindämmung der Oxydationsflecken eine wirksame Maßnahme gewesen.)

Bildergalerie der Je-2/Je-2A:

(zum vergrößern anklicken)

Daten und Fakten:

Die Je-2/Je-2A entstand, nachdem im OKB Mikojan-Gurewitsch (MiG) mehrere Experimentalflugzeuge in einer Entwicklungsreihe mit der Bezeichnung "Je" entworfen wurden, die direkt mit der Entwicklung der MiG-21 als Mehrzweckjäger in Verbindung standen. Die Je-2 war der erste Experimentaljäger dieser Generation. Er war als Pfeilflügl-Mitteldecker mit Tragflächen von 55° Vorderkantenpfeilung und je einem relativ hohen Grenzschichtzaun auf jeder Tragflächen-Oberseite ausgestattet. Dies entsprach der Grundkonzeption vom Tragflügel der MiG-19. Die Rumpfgestaltung war schlank und fast kreisförmig mit zentralem Lufteinlauf gehalten. Als Antrieb wurde eine Mikulin/Tumanski-Strahlturbine TRD-9 Je mit 37,27 kN Schubleistung gewählt. Die 1953 gebaute Je-2 absolvierte ihren ersten Testflug am 14.02.1954 mit dem Testpiloten Gernadi Mosolow. Sie erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von fast 1.800 km/h was Mach 1,7 entsprach. Mit dieser Höchstgeschwindigkeit wurde ein damals gültiger Weltrekord (aufgestellt mit einer YF-100A "Super Sabre" am 29.10.1953 mit 1.215,298 km/h) um 585 km/h überboten.

Eine weitere Modifizierung der Je-2 führte zur Je-2A, welche ein stärkeres Triebwerk (Tumanski-Strahlturbine RD-11) mit Nachverbrennung erhielt. Damit konnte die Schubleistung von 37,27 kN auf 50,01 kN erhöht werden. Diese Testphase kann auch als Flugerprobungszeit für dieses Triebwerk der ersten beiden MiG-21 Generationen angesehen werden. Die Je-2A wurde 1955 gebaut und im Vergleichsfliegen mit der Je-4 und Je-5 erprobt. Die Testflüge mit der Je-2A absolvierten die Testpiloten G. Sedow und W. Nefjodow. Die Je-2A erreichte eine Gipfelhöhe von 18.000 Meter und eine Höchstgeschwindigkeit von fast 1.900 km/h. Das entsprach Mach 1,78. Die Je-2A flog schneller, als die seinerzeitige britische Weltrekordmaschine Fairey Delta 2, welche eine Höchstgeschwindigkeit von 1.822 km/h erreichte.

Die Entwicklung der Je-2/Je-2A führte zum Experimentaljäger Je-50, der nur noch für Hochgeschwindigkeitsversuche mit Zusatz-Raketenmotoren (S-155) Verwendung fand. Dieser Experimentaljäger wurde 1955 gebaut und erprobt. Mit dem Testpiloten W. Wasin  erreichte die Je-50 eine Höchstgeschwindigkeit von 2.460 km/h. Mit dem Entwurf des Experimetaljägers Je-4 1955/56 der mit Delta-Tragflügeln ausgestattet war, wurde die weitere Entwicklung an der Je-2/Je-2A zu gunsten des neuen Versuchsflugzeuges eingestellt.

Quelle Text  Karl-Heinz Eyermann "MiG Flugzeuge" transpress-Verlag Berlin 1987

Technische Daten    Je-2 / Je-2A

• Einsatzkonzeption: Experimentaljäger
• Länge: keine Angaben
• Spannweite: keine Angaben
• Höhe: keine Angaben
• Flügelfläche: keine Angaben
• Leermasse: keine Angaben
• Startmasse: keine Angaben
• Startmasse max.: keine Angaben
• Waffenlast max.: keine Angaben
• Treibstoffmenge: keine Angaben + 2x Zusatzbehälter
• Triebwerk: 1x Mikulin/Tumanski-Strahlturbine TRD-9 Je mit 37,27 kN Schub / 1x Tumanski-Strahlturbine RD-11 mit 50,01kN                  Schub
• Höchstgeschwindigkeit: 1.800 km/h bzw. 1.900 km/h
• Marschgeschwindigkeit: keine Angaben
• Steiggeschwindigkeit: keine Angaben
• Gipfelhöhe: 18.000 m
• Reichweite: keine Angaben
• Aktionsradius: keine Angaben
• Bewaffnung: 2 Kanone 37 mm N-37 keine weiteren Angaben
• Besatzung: 1 Mann