DDR Kranich Modellbögen Teil III
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- Erstellt: Donnerstag, 09. September 2010 19:57
- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 12. Dezember 2021 09:28
- Geschrieben von Lothar Schlüter
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Mit der Seite "DDR Kranich-Modellbögen Teil 3" möchte ich weitere noch in meinem Besitz befindliche Original-Kranich-Modellbögen vorstellen. Auf dieser Seite werden die Kranich-Modellbögen "Jagdflugzeug MiG-15/Jagdfliegertrainer MiG-15UTI" und "Strahljäger der sowjetischen Luftstreitkräfte MiG-19" präsentiert. Ergänzen möchte ich diese Präsentation mit den polnischen Kartonmodellbausätzen aus dieser Zeit, die im Titel die MiG-15 und die MiG-19 auswiesen.
Kranich-Modellbogen "Jagdflugzeug MiG-15 / Jagdfliegertrainer MiG-15UTI"
Konstrukteur Werner Zorn
Titelzeichnung Hans Räde
Herausgeber Verlag "Junge Welt" Redaktion Modellbogen Druck- und Bestell-Nr. K-6011-F
im Auftrag der Zentralleitung der Pionierorganisation
Erscheinungsjahr 1960 Maßstab 1:50 EVP 0,90 DM
Druck Metallfolie
1. Abbildung - Umschlag mit Bauanleitung
Dieser Kranich-Modellbogen fällt in meine tiefste Anfangszeit, als ich den Bau von Flugzeugmodellen zu meiner Leidenschaft machte. Es war auch die Zeit, wo immer neuere Entwicklungen von sowjetischen Flugzeugtypen - im zivilen wie auch militärischem Bereich - der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Ich hatte diesen Bausatz als normalen Farbdruck in Erinnerung, hatte diesen aber mit dem Bausatz der MiG-17 verwechselt. Die Informationen zum Flugzeugtyp waren sehr knapp gehalten und ich kann mich noch in diesen Zusammenhang an einen sowjetischen Film mit dem Titel "Testpiloten" erinnern, der zu dieser Zeit in den Kinos lief. In diesen Film spielte die Erprobung der MiG-15, der MiG-17 und der Jak-25 eine Rolle. Die Bauanleitung war einfach und als Montageanleitung ausreichend. Auf der Rückseite des Umschlages waren Nummern für die taktische Kennung der Modelle vorhanden und man konnte zwischen 4 Nationalitätenkennzeichen auswählen. Auch in diesen Modellbausatz waren die Fahrwerksschächte nur mit einer in schwarz gehaltenen Grundfläche versehen. Diese waren in der Regel auch immer auf den Rückseiten der Umschläge aufgedruckt. Bei den taktischen Nummern orientierte ich mich auch hier an die auf dem Titelfoto angegebene. Zum Maßstab gab es keine Angaben. Im Sonderheft Teil 1 "DDR in Karton eine Dokumentation" des MKV wird der Maßstab mit 1:50 angegeben.
2. Abbildung - Bastelbögen (2 Seiten für Verbindungselemente u.a.m. sowie 2 Blätter in Metallfolie für die Bauteile)
Die zwei Seiten mit den Verbindungselementen und den anderen Bauteilen für die Stützkonstruktion waren sehr übersichtlich gestaltet und sind mit der Bauanleitung gut abgestimmt. Die Bauteile des Luftansaugschachtes, der Schubdüse, des Fahrwerkes (Federbeine und Räder), der Innenseiten der Fahrwerksklappen und die Cockpithauben waren Bestandteil dieser Seiten und bereits farblich festgelegt. Die Spantenkonstruktion für den Rumpf ist sehr stabil, für die Tragflächen sowie der Höhen- und Seitenruder würde ich aus heutiger Sicht einige Ergänzungen einbringen.
Die Bauteile auf Metallfolie sind sehr übersichtlich angeordnet und waren ebenfalls mit der Bauanleitung gut abgestimmt. Ggf. konnte man ja ein Modell zum üben benutzen. Aber soweit hatte ich zu dieser Zeit nicht gedacht. Beide Modelle waren nur mit der Standardbewaffnung - 3 Bordkanonen - ausgerüstet und hatten keine weiteren Außenlasten wie z. B. Zusatztanks. Die Gestaltung der Gravuren auf der Oberfläche ist von guter Qualität. Die farbliche Kennung der Backbord und Steuerbord Positionsleuchten war nicht komplett, da nur die "rote" Backbord-Kennung im Farbschema berücksichtigt war. Beide Modelle sind als Standmodelle konzipiert. Dieser Kranich-Modellbogen ist Bestandteil meiner persönlichen Sammlung.
Quelle Bilder und Text Original Kranich-Modellbogen / Modellbaufreund Lothar Schlüter
In dieser Zeit gab es einen polnischen Kartonmodellbausatz von MON von der MiG-15
Konstrukteur Zdzislaw Gryglicki
Erscheinungsjahr 1960 und Herausgeber MON (Verlag des Verteidigungsministeriums)
1. Abbildung Die Umschlagseiten des Modellbogens
(zum vergrößern anklicken)
2. Abbildung Bastelseiten aus diesem Kartonmodellbausatz
Dieser Kartonmodellbausatz reflektiert eine einfache und solide Modellkonstruktion. In seiner konstruktiven Ausführung steht er mit für die damalige Entwicklung des Kartonmodellbaus sowie auch den vorhandenen Möglichkeiten. Der Farbdruck ist ansprechend gestaltet. Die Titelgestaltung mit den Umschlagseiten ist sehr umfangreich und überragt damit den Anteil mit den Bastelseiten. Die Bauteile sind mit der Stützkonstruktion gut abgestimmt. Über die Passgenauigkeit dieses Kartonmodellbausatzes kann ich leider keine Einschätzung vornehmen. Dieser Kartonmodellbogen ist Bestandteil meiner Sammlung.
Quelle Bilder und Text Original Modellbogen MON / Modellbaufreund Lothar Schlüter
Kranich-Modellbogen "Strahljäger der sowjetischen Luftstreitkräfte MiG-19"
Konstrukteur Werner Zorn
Titelzeichnung Hans Räde
Herausgeber Verlag "Junge Welt" Redaktion Modellbogen Druck- und Bestell-Nr. K-6104-F
im Auftrag der Zentralleitung der Pionierorganisation
Erscheinungsjahr 1961 Maßstab 1:50 EVP 0,90 DM
Druck Metallfolie
1. Abbildung - Umschlag mit Bauanleitung
(zum vergrößern anklicken)
Dieser Kranich-Modellbausatz gehörte auch zu meiner Anfangszeit und stellte auch gleich eine kleine Besonderheit dar. Diese Besonderheit bestand im außergewöhnlichen Farbdruck der Metallfolie, da er die MiG-19 in einer Sonderbemalung (blau/gelb) zeigt. Die Informationen zum Flugzeugtyp waren sehr knapp gehalten und enthielten keine nennenswerten Neuigkeiten. Die Aussage, dass es sich bei der MiG-19 um eine systematische Weiterentwicklung der bisherigen MiG-Flugzeuge handelt, mag ja noch in Ordnung gehen. Aber die Bemerkung, dass die Grundabmessungen der bisherigen MiG-Flugzeuge nahezu beibehalten wurden, kann man nicht unwidersprochen stehen lassen. Die MiG-19 war in ihrer Grundkonzeption ein vollkommen neues Flugzeug im Vergleich zu den bis dahin entwickelten MiG`s. Ebenfalls stellte die Konstruktion mit zwei im Rumpf nebeneinander liegenden Triebwerken ein großes Problem dar. Die Kindermacken dieses Flugzeuges bestanden in der Anfälligkeit zur ständigen Triebwerksüberhitzung und konnten bis zur Außerdienststellung dieses Flugzeugtyps nie ganz abgestellt werden. Dafür waren am Rumpf etliche Lufteingangsöffnungen angebracht worden, die eine zusätzliche Kühlung der Triebwerke bewirken sollten. Als junger Bengel interessierten mich noch nicht diese Details. Das kam dann einige Zeit später. Die Bauanleitung war sehr übersichtlich und Aussagefähig. Auf der letzten Seite des Umschlages waren die Grundflächen für das Bug- und Hauptfahrwerk sowie taktische Nummern von 1 bis 10 gedruckt.
2. Abbildung - Bastelbögen (2 Seiten mit Verbindungselementen u.a.m. sowie 2 Seiten in Metallfolie mit den Bauteilen)
Die 2 Seiten mit den Verbindungselementen und Spanten waren sehr großzügig gestaltet. Unter anderen befanden sich nochmals Skizzen auf diesen Seiten, die Hinweise zum Falten der Tragflächen enthielten, das Einsetzen der Spanten im Rumpf dokumentierten sowie einen Hinweis für eine praktische Klebstofftubenverlängerung. In der Regel waren alle Spantenteile die eine Verstärkung mit zusätzlichem Karton erhalten sollten, mit einem roten Ziffernfeld gekennzeichnet. Die Rumpfspanten hatten sogar in diesen Modellbausatz Falzkanten zum verleimen. Ebenfalls befanden sich auf diesen Seiten die Teile für die Schubdüsen und Bauteile, die als Reifen beim Fahrwerksbau eingesetzt werden.
Die Bastelseiten mit den Bauteilen auf Metallfolie sind von guter bis sehr guter Qualität. Selbst nach 49 Jahren befinden sich noch keine Alterungsspuren auf diesen. Die Sonderbemalung begrenzte sich nur auf den Rumpf mit dem Seitenruder und der Heckflosse. Die Fahrwerksfederbeine waren sehr schlicht gestaltet und keine all zu große Herausforderung. Als Außenlasten waren zwei große Zusatztanks (500 l) in den Farben rot - die unter den Tragflächen montiert werden mußten - Bestandteil des Bausatzes. Ich hatte dieses Flugzeugmodell ohne Fahrwerk gebaut und an der Zimmerdecke platziert. Die taktische Nummer war auch hier nicht vorgegeben und für den Meßdüsenträger benutzte ich damals eine sehr dicke Nähnadel. Dieser Kranich-Modellbogen ist Bestandteil meiner persönlichen Sammlung. Diese wird durch ein nachgezeichneten Bausatz ergänzt. Sogar ein im Maßstab verkleinerter Bausatz befindet sich in meinem Besitz..
Bilder einer MiG-19 aus einem nachgezeichneten Kranich-Modellbogen (einfacher Farbdruck)
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Quelle Bilder und Text Original Kranich-Modellbogen / Modellbaufreunde Ingolf Hoppe und Lothar Schlüter
Der polnische Verlag Maly-Modelarz hatte ebenfalls einen Kartonmodellbausatz von der MiG-19 herausgebracht.
Konstrukteur keine Angaben
Erscheinungsjahr 1960 Herausgeber Verlag Maly-Modelarz
1. Abbildung Die Umschlagseiten des Modellbogens
(zum vergrößern anklicken)
2. Abbildung Bastelseiten aus diesen Kartonmodellbausatz
Wie ich schon beim Kartonmodellbausatz der MiG-15 ausgeführt habe, ist auch dieser mit dem Titel MiG-19 eine einfache und solide Modellkonstruktion. Er reflektiert ebenfalls den Entwicklungsstand im Kartonmodellbau zur damaligen Zeit. Alle wesentlichen Details sind in der Modellkonstruktion berücksichtigt. Ein zusätzliches Angebot an Hoheitszeichen und taktischen Nummern gab es mit diesem Modellbogen nicht. Soweit es meine polnischen Sprachkenntnisse hergeben, konnte ich in den Texten der Umschlagseiten keine namentliche Nennung des Konstrukteurs herauslesen. Dieser Modellbogen ist Bestandteil meiner Sammlung.
Quelle Bilder und Text Original Modellbogen "Maly-Modelarz" / Modellbaufreund Lothar Schlüter
Berlin, 12. November 2016 Lothar Schlüter